Industriekultur im Wandel

Industriekultur im Wandel

Rückblick auf eine Führung von ArtRegioTours in Durlach zu den Arealen von Sebold und Pfaff am 26. Juni 2010

Unsere Arbeitswelten verändern sich radikal: Wo noch vor Jahren Kohle geschürft, Stahl gekocht oder Maschinen geschraubt wurden, entstehen nun Dienstleistungszentren und Kulturmeilen. Und das nicht durch Kahlschlag und radikalen Abriss des Alten, sondern durch Umnutzen, Erweitern und Ergänzen des Vorhandenen, so dass aus ehemaligen Industriegebieten ganz neue Stadtteile entstehen, deren besonderer Charakter in der Vermischung von Industriebauten mit deutlichen Gebrauchspuren und modernen Ergänzungen liegt.

Prominentestes Beispiel für einen solchen gelungenen Umwidmungsprozess ist in diesem Jahr natürlich Ruhr 2010. Doch so weit muss der Karlsruher und ganz besonders der Durlacher gar nicht reisen, um einen solchen – zugegeben bescheideneren – Wechsel aus nächster Nähe zu erleben.

Am Samstag, 26. Juni 2010 hatten Besucher der Führung von ArtRegioTours „Vom Zündholz zum Gründerzentrum – Industriekultur im Wandel“ die Gelegenheit, zwei neue Stadtteile Durlachs vorgestellt zu bekommen, die seit der Auflassung der ehemals nicht öffentlich zugänglichen Fabrikareale der Nähmaschinenfabrik Pfaff und der Badischen Maschinenfabrik (BMD) entstanden sind. Am Beginn des Rundgangs stand die Geschichte der beiden bedeutenden Durlacher Industriebetriebe, die in den Jahren ihres Entstehens ganz gewaltig in das soziale, kulturelle und städtebauliche Gefüge der ehemaligen beschaulichen Residenzstadt eingegriffen haben.

In dem sich heute vollziehenden Umnutzungsprozess erleben wir erneut eine Umwandlung, die man als zugleich radikal wie behutsam beschreiben könnte. Radikal, weil die alten Produktionsprozesse restlos aufgegeben werden, behutsam, weil versucht wird, trotz eines grundsätzlichen Strukturwandels in einem Umnutzungskonzept Arbeitsplätze zu erhalten und die Veränderung vom Industriestandort zum Dienstleistungszentrum einzuleiten.

Der zweite Schwerpunkt der Führung lag daher auf der aktuellen Raumnutzung und ihrem Konzept: Welche architektonischen Wegzeichen wurden gesetzt? Wie wird der Raum städtebaulich integriert? Wie wird er angebunden an den Ortskern von Durlach? Spannende Fragen, nicht nur für Durlacher!

Die nächsten Führungen von ArtRegioTours zu diesem Thema finden statt am Samstag, 11. September 2010 und Sonntag, 10. Oktober 2010, jeweils 14 Uhr
Unkostenbeitrag: 8 Euro, ermäßigt 5 Euro
Treffpunkt: Karlsruhe-Durlach, Haltestelle der Linie 2 + 8: Killisfeldstraße
Leitung: Katharina Bosch M.A.
Information und Anmeldung unter: 0721 / 4709850