Dass die Special Olympics, die im Juni in Karlsruhe stattgefunden haben, mehr als nur ein einwöchiges Event waren, wurde in der vergangenen Woche durch die Turnerschaft Durlach belegt. Eine Delegation von neun Ehrenamtlichen des Vereins begleitet von der Durlacher Ortsvorsteherin Alexandra Ries und dem Geschäftsführer des Fördervereins "Humanitäre Botschaft", Carsten de la Porte, besuchte das sächsische Städtchen Delitzsch, dessen Sportler bei den Special Olympics in der Markgrafenstadt untergebracht waren. Es sollte ein Zeichen dafür sein, dass der "Geist der Spiele", der Karlsruhe ergriffen hat, nachhaltigen Bestand haben kann.
Mit einem Versprechen hatte man sich im Juni diesen Jahres am Karlsruher Hauptbahnhof verabschiedet. Das Versprechen, auch über die Special Olympics hinaus in Kontakt zu bleiben, mehr noch, gemeinsam für den Behindertensport etwas bewegen zu wollen. Die Sportler des Behindertenzentrum Delitzsch in Sachsen sind bis zum heutigen Tag erfüllt von den durchweg positiven Eindrücken, von den Medaillen, die sie errungen haben und vom partnerschaftlichen Verhältnis zu den Ehrenamtlichen der Turnerschaft. "Da ist eine dicke Freundschaft entstanden", resümiert dann auch die Durlacher Ortsvorsteherin Alexandra Ries bei ihren Grußworten zum zehnjährigen Bestehen der Behinderteneinrichtung. Sie hat es sich nicht nehmen lassen die Turnerschaft zu begleiten und signalisiert damit natürlich auch die Solidarität der Stadtverwaltung, zukünftig für den Behindertensport in Karlsruhe und Durlach einzutreten.
In Delitzsch gibt es schon über Jahre hinweg eine Kooperation zwischen dem Behindertenzentrum und dem Handballclub "Concordia", der in der zweiten Handball Bundesliga spielt. "Wir können viel voneinander lernen", deutete der 1. Vorsitzende der Turnerschaft, Mathias Trönde, an, der ziemlich klare Vorstellungen hat, wenn es um den zukünftigen Stellenwert des Behindertensports in seiner Vereinsarbeit geht. "Wir wollen konkrete Angebote machen, so dass Menschen mit Behinderung die Möglichkeit geboten wird innerhalb des Vereins sportlich aktiv zu werden. Dies wird in Delitzsch bereits sehr erfolgreich praktiziert und kann uns nur als Vorbild dienen", so Tröndle weiter.
Und so war der dreitägige Besuch der Durlacher Ehrenamtlichen natürlich gespickt mit vielen konstruktiven Gesprächen, Besuchen in den Behinderteneinrichtungen und natürlich mit Wiedersehensfreude, die ihresgleichen sucht. Man wolle auch zukünftig eng zusammenarbeiten, Konzepte austauschen und irgendwann einmal einen sportlichen Vergleich auf dem Handballfeld austragen, so Tröndle gegenüber den Vertretern der sächsischen Stadtverwaltung und dem Landkreis beim Jubiläumsempfang des Behindertenzentrums.
Gemeinsam mit dem Verein "Humanitäre Botschaft" fanden auch bereits konkrete Gespräche mit Vertretern des Handballbundes und der Lebenshilfe statt, wie man den Behindertensport in Durlach voranbringen kann. Ein Anfang wurde mit den Special Olympics gemacht, ein zweiter Schritt folgte mit dem Besuch in Sachsen und bereits am Samstag wird es ein Wiedersehen auf "neutralem Boden" geben. Dann nämlich spielt der Bundesliga Zweitligist aus Sachsen bei der HG Oftersheim/Schwetzingen und auch ein Fanbus aus Durlach wird zum Spiel fahren und kräftig für die neuen Freunde "trommeln".
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