Die weltweite Kampagne wurde 1991 vom Women’s Global Leadership Institute ins Leben gerufen und macht 16 Tage lang auf die Benachteiligung von Frauen und geschlechtsspezifische Formen von Gewalt aufmerksam. Die nachhaltige Verwirklichung der Grundrechte von Frauen steht dabei im Fokus. Die Dauer von 16 Tagen ist dabei kein Zufall: Die Orange Days enden am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte. Soroptimist International Deutschland (SID) beteiligt sich auch in diesem Jahr mit vielfältigen Aktionen sowohl online in den Sozialen Medien als auch bundesweit offline durch die regionalen Clubs. Diese Aktionen vor Ort können allerdings durch die aktuellen Corona-Regelungen „nur“ in einem reduzierten Umfang stattfinden.
Corona als „Brandbeschleuniger“
Studien ergeben, dass etwa jede dritte Frau während ihres Lebens Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt wird. Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen haben weltweit zu einem weiteren Anstieg geführt. Berufliche und daraus resultierende soziale Probleme innerhalb der Familien oder die phasenweisen Ausgangsbeschränkungen sind nur zwei der Gründe. „Wir haben große Sorgen, dass Millionen von Frauen und Mädchen unbemerkt erhebliches physisches und psychisches Leid erfahren“, warnt Dr. Renate Tewaag, Past-Präsidentin von SID. Als gesamte Gesellschaft müsse man die Orange Days deshalb nutzen, um auf die geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen, auch in den digitalen Medien, wo ein sprunghafter Anstieg zu verzeichnen ist, aufmerksam zu machen. „Die Pandemie wirkt in dieser Hinsicht wie ein Brandbeschleuniger“, so Tewaag.
Für wichtige Themen Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit schaffen
SID und seine deutschlandweit vertretenen Regionalclubs erarbeiteten für die Orange Days breit angelegte und öffentlichkeitswirksame Aktionen. Dazu Tewaag: „Wir müssen für diese Problematik sensibilisieren. Zudem brauchen Betroffene ausreichend Unterstützungsangebote und dürfen nicht stigmatisiert werden.“ Dazu gehöre ein offener und mutiger Umgang mit Gewalterfahrungen. „Und den erreichen wir nur, wenn wir uns als Gesellschaft der Tragweite bewusst sind“, so Tewaag weiter. Über eine eigene Social-Media-Kampagne während der Orange Days arbeitet SID daran, die Auswirkungen von Gewalt gegenüber Frauen möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Zudem sorgen zahlreiche Kampagnen für Aufmerksamkeit in den deutschen Innenstädten.
Durlacher Liebesbrunnen wird am 25. November verhüllt
So wird es am 25. November 2021 in Durlach zu einer Aktion kommen, bei der der Soroptimist Club Karlsruhe den „Liebesbrunnen“ vor dem Rathaus in der Farbe Orange verhüllen sowie an den Fenstern des Rathauses weithin sichtbare orangene Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen wird.
„Wenn Liebe zuschlägt“
„Es ist unheimlich wichtig, über ganz Deutschland – und die ganze Welt – hinweg auf diese Themen aufmerksam zu machen. Umso stolzer sind wir, dass wir hier in Karlsruhe-Durlach unseren Teil dazu beitragen können“, so Friederike Pasquay-Münch, Präsidentin im SI-Club Karlsruhe. „Ich bedanke im Namen des Soroptimist Clubs Karlsruhe für die große Unterstützung seitens des Stadtamtes bei der Umsetzung unseres ungewöhnlichen Vorhabens!“