Die Landesregierung weitet die Möglichkeit der Bürgertestung deutlich aus und bringt sie in die Fläche. Niedrigschwellig sollen Bürgerinnen und Bürger künftig auch außerhalb der Arztpraxen, Apotheken und kommunalen Strukturen die Möglichkeit haben, Schnelltests vornehmen zu lassen. Das Ministerium für Soziales und Integration hat hierzu am 12. März eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen, in der die Regeln für Anbieter von Bürgertests in Baden-Württemberg festgelegt sind.
„Damit können nun ohne weitere umfassende Antragsformalitäten Anbieter für Schnelltests unkompliziert tätig werden“, so Gesundheitsminister Manne Lucha. Klar ist: Die Anbieter müssen bestimmte Qualitätsstandards zwingend einhalten. Lucha: „Es darf zum Beispiel nur geschultes Personal eingesetzt werden. Das Angebot soll auf Dauer angelegt sein und selbstverständlich müssen sämtliche Schutzvorschriften im Bereich Hygiene in den Teststellen eingehalten werden.“
Jeder Anbieter von Bürgertests ist verpflichtet, sich zunächst beim örtlich zuständigen Gesundheitsamt zu melden. Dieses kann die Testungen untersagen, insbesondere wenn die oben genannten Qualitätsvoraussetzungen nicht vorliegen. Die Abrechnung der Testungen erfolgt entsprechend der Testverordnung des Bundes über die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg. Die Teststellen sollen ein bedarfsgerechtes Angebot anbieten, auch nachmittags und an den Wochenenden. Kooperationen mit anderen Teststellen sind ebenfalls möglich, außerdem können so genannte „Drive-ins“ aufgebaut werden.
Teststation vor der Karlsburg
Die „Rundum gesund Apotheken“ sind bereits in Durlach tätig geworden und bieten in einem Container vor der Karlsburg ohne Voranmeldung die Durchführung eines Schnelltests an. „Wir können damit einen Beitrag leisten, aus dieser Pandemie herauszukommen“, so Dr. Rainer Lingg. Er ist nicht nur Apotheker und Inhaber der „Rundum gesund Apotheken“, sondern auch Familienvater: „Mir persönlich ist es wichtig, dass die Kinder wieder in die Schulen und Sportvereine gehen sowie ihre Freunde treffen können“. Daher setzt er in Absprache mit den Ärzten auf dieses niederschwellige Angebot in Durlach und hofft, „Cluster“ somit frühzeitig zu erkennen.
Unterstützt wurde Lingg bei der Umsetzung auch durch das Stadtamt Durlach, das für die Infrastruktur auf dem Schlossplatz sorgte. Ortsvorsteherin Alexandra Ries: „Wir halten dies für ein sehr wichtiges Angebot.“ Die Testung sei ein ganz wesentlicher Punkt im Kampf gegen die Pandemie. Zugleich könne sie jeder Bürgerin und jedem Bürger nur empfehlen, dieses Angebot wahrzunehmen.