Bach selbst überschrieb seinen Zyklus mit „Clavier Übung bestehend in einer Aria mit verschiedenen Verænderungen vors Clavicimbal mit 2 Manualen“. Die Musik fasziniert durch die vielfältigen Weisen, wie Bach das Thema (die Aria) nicht nur variiert, sondern diese Variationen untereinander in Beziehung setzt. Auch nach Bach wurde diese Vielgestalt eines einzigen Themas nur selten erreicht. Unzählige Zuhörerinnen, Musiker und Komponisten schätzen den Zyklus sehr. Letzteren waren sie oft Studiengrundlage und Inspirationsquelle. Interpretinnen und Interpreten kehren in mehreren Lebensphasen immer wieder zu den Goldberg-Variationen zurück. Glenn Gould beispielsweise spielte sie mehrfach ein. Der heute gebräuchliche Titel entstand durch eine Anekdote, die auf einen der Bach-Biografen aus dem 19. Jahrhundert zurückgeht:
Johann Gottlieb Goldberg war Cembalist und Schüler von Wilhelm Friedemann und Johann Sebastian Bach. Als Musiker war er für den damaligen russischen Gesandten am Dresdner Hof tätig. Dieser soll chronisch schlaflos gewesen sein und hat der Anekdote zufolge bei Bach, mit dem er befreundet war, Klaviermusik angefragt, die ihm „sein Goldberg“ in den schlaflosen Nächten vorspielen könnte.
Klaus Rothaupt
Er studierte an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart zunächst Schul- und Kirchenmusik. Im Anschluss studierte er in Paris Orgel bei Marie-Claire Alain und Cembalo Kenneth Gilbert. Nach seinen Examina (Staatsexamen und A-Examen Kirchenmusik) war er u. a. fünf Jahre lang Pianist des Württembergischen Klaviertrios, Dozent an der Hochschule für Kirchenmusik Tübingen und Esslingen, Mitglied im Bach-Collegium der Internationalen Bachakademie Stuttgart und von 1994 bis 2019 Bezirkskantor in Göppingen. Konzertreisen führten ihn über Europa hinaus nach Südamerika und in die USA. Über mehrere Jahrzehnte entstanden Rundfunk-, Schallplatten- und CD-Aufnahmen mit Orgelwerken von J. S. Bach, Marcel Dupré, Franz Liszt, Olivier Messiaen, W. A. Mozart beim damaligen Süddeutschen Rundfunk und Südwestfunk sowie beim Hessischen und Bayrischen Rundfunk.
Im Carus-Verlag erscheinen Rothaupts Orgel- und Chorkompositionen, darunter u. a. eine Orgelbearbeitung des Oratoriums „El Pessebre“ von Pablo Casals. Seine Kindermusicals wie „Abrahams Kinder“ oder „Auf dass wir klüger werden“ veröffentlicht er zusammen mit Verena Rothaupt im Strube-Verlag.
Eintritt
Abendkasse 10 Euro / ermäßigt 5 Euro