Unter der Leitung von Werner Pfaff präsentiert der Chor ein ganz besonderes Passionsprogramm mit Werken u.a. von Gesualdo (aus den Responsorien), Poulenc (4 Passionsmotetten), Penderecki (Miserere aus der Lukaspassion), Bruckner, Brahms.
Im Mittelpunkt dieseses Konzertes steht die Passion, das Leiden Christi, bis hin zu den letzten verzweifelten Worten am Kreuz: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Die Todesangst, die Schmerzen Christi aber auch die hilflose Ohnmacht seiner Mutter Maria unter dem Kreuz – all das findet seinen Ausdruck in den gewählten Stücken, die wegen ihrer intensiven Emotionen, wegen ihrer Dissonanzen – kühne Harmonik und chromatische Stimmführung – und ihrer großen Substanz auffallen.
Das Programm beginnt und endet indirekt mit J. S. Bach: „Ay qué dolor“ (Ach, welch ein Schmerz) von Cererols aus Montserrat, der 9 Jahre vor Bachs Geburt starb, beginnt fast wörtlich wie der Eingangschor der Matthäus-Passion – Bach muss das Stück gekannt haben – und die Motette von Brahms am Ende des Programms beginnt mit einem Choral in der Sprache J. S. Bachs.
Eine Brücke zwischen der modernen und barocken Chormusik baut Johannes Blomenkamp, Bezirkskantor für den Kirchenbezirk Karlsruhe und Kantor an der Stadtkirche Durlach, u. a. mit einer Kombination aus Orgelwerken von Olivier Messiaen und J. S. Bach. Thematisch knüpft Messiaens „Jesus accepte la souffrance“ (Jesus nimmt das Leiden an) an die zuvor erklungen Vokalmusik an. Auf der Klangebene verweist es mit wuchtigen g-Moll-Akkorden auf Bachs g-Moll-Fantasie, die wiederum in einen Teil mit Barocker Chormusik überleitet.