Besorgniserregende Entwicklung der Unfallzahlen mit Beteiligung von Kindern

Polizeibericht Durlach

Auf den Straßen im Stadtgebiet Karlsruhe verunglückten in den ersten fünf Monaten diesen Jahres bereits 60 Kinder.

Im Vorjahr (2014) waren es im selben Zeitraum 26. Insbesondere die Altersgruppe der Zwei- bis Fünfjährigen und die Gruppe der Zehn- bis Dreizehnjährigen ist deutlich stärker von den Unfällen betroffen als noch vor einem Jahr. Im Gegensatz dazu reduzierte sich die Anzahl aller Verunglückten im Stadtgebiet Karlsruhe von 585 auf 570 Personen. Damit liegt der Anteil verunglückter Kinder an der Gesamtzahl aller Verunglückten bei zehn Prozent. Im Vergleichszeitraum waren es nur vier Prozent.

Von den 60 verunglückten Kindern waren 25 als Radfahrer und 19 als Fußgänger unterwegs. Zwei Mal waren sie Mitfahrer auf motorisierten Zweirädern und in vier Fällen kamen sie als Mitfahrer in Pkws zu Schaden.

Bemerkenswert ist die Feststellung, dass mehr als die Hälfte der als Fußgänger verunglückten Kinder in Tempo 30-Zonen zu Schaden kamen. „Hier liegt das Fehlverhalten sehr oft darin, dass hinter Sichthindernissen wie z.B. parkenden Fahrzeugen unachtsam auf die Fahrbahn gerannt wird“, so Joachim Zwirner.

Bei den Unfällen mit Rad fahrenden Kindern zeichnet sich keine dominierende Unfallursache ab. In der Statistik findet sich hierzu eine Vielzahl von unterschiedlichen Verkehrsverstößen, wie Missachtung des Rotlichts, fehlerhaftes Abbiegen, unberechtigte Benutzung von Gehwegen, Fahren in falscher Fahrtrichtung bis hin zu allgemein unachtsamen Verhalten wie z.B. beim Einfahren auf die Fahrbahn. Von den 25 Radfahrunfällen ereigneten sich zwölf in Tempo 30-Zonen, weitere fünf auf Geh- oder Radwegen.

Auch der Schulweg ist von der negativen Entwicklung betroffen. Von Januar bis Mai 2014 gab es drei Unfälle mit Kindern auf Schulwegen, 2015 sind es bereits 13.

„Wir haben bisher noch keine schlüssige Erklärung für diese negative Entwicklung“, so Joachim Zwirner vom Referat Verkehr beim Polizeipräsidium Karlsruhe. „Zum Glück gab es in diesem Zeitraum kein Kind, welches bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist“, so Joachim Zwirner weiter. „Alles andere ist jedoch erschreckend. Selbst in der Betrachtung der letzten zehn Jahre hatten wir bei Weitem keine so hohe Zahl bei den verunglückten Kindern.“

Das Polizeipräsidium Karlsruhe wird in der nächsten Zeit verstärkt ein Augenmerk auf Fehlverhaltensweisen sowohl bei Kindern wie auch bei Fahrzeugführern haben. Ebenso dringend geboten ist aber auch, dass den Eltern die besondere Lage ihrer Kinder als Verkehrsteilnehmer bewusst ist und auch sie die Aufgabe haben, ihre Kinder zu verantwortungsvollen Verkehrsteilnehmern zu erziehen. Oft beginnt es hierbei mit der Vorbildfunktion. Neben den Überwachungsmaßnahmen setzt die Polizei aber auch in gleichem Maß auf die Prävention. Die Polizei in Baden-Württemberg bietet hier ein weites Spektrum. So kümmert sich die Verkehrsprävention der Polizei um Aufklärung über Unfallrisiken für alle Ziel- und Altersgruppen sowie Themenfelder und beziehen dabei regelmäßig entsprechende Aspekte der Kriminalprävention ein. Verkehrsprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – sie geht uns alle an.

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