Dabei fuhr er so dicht auf, dass seine Scheinwerfer über eine längere Strecke nicht zu sehen waren. Als der genötigte PKW-Führer seine Fahrspur verlassen hatte, zog der Überholer im Seitenabstand von wenigen Zentimetern auf gleiche Höhe, während sein 23 Jahre alter Beifahrer mit einer Schusswaffe auf den PKW des Genötigten zielte. Der 43-jährige PKW-Lenker aus der Ortenau verständigte nun die Polizei, zumal ihm die Waffe echt zu sein schien.
Als der PKW im Rahmen der Polizeifahndung beim Autobahnkreuz Walldorf einer Streife auffiel, flüchtete das Duo und überholte mit hoher Geschwindigkeit mehrere Fahrzeuge rechts. Zuletzt bremste der Fahrer seinen PKW so abrupt bis zum Stillstand ab, dass ein Verfolgungsfahrzeug der Walldorfer Autobahnpolizei trotz sofortiger Vollbremsung nicht mehr rechtzeitig anhalten konnte und auffuhr. Personen wurden nicht verletzt; es entstand ein Sachschaden von 4000 Euro.
In der Folge nahmen die Beamten beide Tatverdächtige vorläufig fest. Die Waffe entpuppte sich als sogenannte "Gotcha-Waffe", mit der Farbkugeln zu Spielzwecken verschossen werden können und die nur unter engen Voraussetzungen - aber keinesfalls in der Öffentlichkeit - geführt werden darf.
Der 21-jährige Fahrer wird sich nun wegen gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr, Straßenverkehrsgefährdung, Nötigung und Beleidigung zu verantworten haben. Sein Beifahrer muss mit einer Anzeige wegen Bedrohung und Verstoß gegen das Waffengesetz rechnen. Die weiteren Ermittlungen führt hierzu das Autobahnpolizeirevier Karlsruhe.
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