In diesem Jahr beginnt der Konzertabend mit einem Wechselspiel mit Werken aus Barock und Romantik. Jannis Roos (Violine) und Carlo Maria Barile (Orgel) präsentieren Originalkompositionen z. B. von Josef Gabriel Rheinberger und Bearbeitungen u. a. von Werken Händels.
Um 20 Uhr lautet das Motto „Orgel pur“. In diesem Jahr übernimmt den Part der junge Karlsruher Kantor Lucas Bastian (Seelsorgeeinheit St. Raphael / Mühleisen-Orgel St. Bernhard). Er schließt zunächst die Lücke zwischen Barock und Romantik klassisch mit Orgelmusik von Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Gottfried Müthel und präsentiert danach mit Mendelssohns Präludium in A-Dur und J. S. Bachs Chaconne in d-Moll (in der Orgel-Bearbeitung von Arno Landmann) gleich zwei virtuose und abwechslungsreiche große Werke der deutschen Orgelromantik.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bekamen immer mehr Organistinnen und Organisten Lust darauf, die Klänge aus Jazz und Pop auch für die Pfeifenorgel zu entdecken. Seit dieser Zeit entstehen in diesem Genres Original-Kompositionen für Orgel, zu denen in vielen Fällen wunderbar ein Schlagzeug oder andere Perkussionsinstrumente hinzu genommen werden können. Einen unterhaltsamen und mitreißenden Streifzug durch dieses inzwischen sehr große Œuvre präsentiert um 21 Uhr das Duo „Dancing Pipes“ bestehend aus Johannes Blomenkamp (Orgel) und Stefan Günther-Martens (Schlagzeug). Mit auf dem Programm stehen u. a. fünf Kompositionen von Johannes Blomenkamp die im April unter dem Titel „Dancing Keys“ im Strube-Verlag (München) erschienen sind.
Der beschließende Konzertteil ist in diesem Jahr mit „Nacht und Eule“ überschreiben. Laute von Tieren aber auch die Nacht selbst sind Sujets, die Komponistinnen und Komponisten stets aufs Neue zu Musik anregen. Ulrike Wettach-Weidemaier (Flöten) und Detlev Helmer haben daraus Stücke aus Klassik, Romantik und Pop ausgewählt und teilweise für ihre Besetzung selbst bearbeitet.
Die Durlacher Orgelnacht
Die Durlacher Orgelnacht, die in jedem Jahr von der Kirchenmusikstiftung „Continuo“ präsentiert wird, bietet zu jeder vollen Stunde ein Konzert in hochkarätiger Besetzung. In den Pausen besteht die Möglichkeit, bei einem kleinen Snack und einem Getränk mit den Musizierenden ins Gespräch zu kommen oder sich untereinander über das gerade Gehörte auszutauschen. Der weite Bogen zwischen traditioneller Orgel-Musik und neuen Formen des Musizierens auf der „Königin der Instrumente“ gehört seit dem Bestehen der Orgelnacht zum guten Ton. Die Besetzung „Orgel plus ...“ gewann im Laufe der Jahre bei Musikerinnen und Musikern, aber auch beim Publikum zunehmend an Beliebtheit.