Wie fühlt es sich an, mit einem Rollstuhl über Kopfsteinpflaster zu fahren? Welche Hürden begegnen Menschen mit Mobilitätseinschränkungen im Alltag? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer besonderen Tour durch die Durlacher Altstadt. Zahlreiche Mitglieder des Durlacher Ortschaftsrates nahmen am 26. März 2025 an einer sogenannten Handicap-Tour teil, bei der sie selbst in Rollstühlen Platz nahmen und die Altstadt aus einer neuen Perspektive erlebten. Ziel der Aktion war es, das Bewusstsein für Barrieren im öffentlichen Raum zu schärfen und konkrete Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.
Ein besonderer Fokus lag auf der Nutzung des „Carsten-de-la-Porte-Rämples“ am Alten Friedhof, die im Rahmen der Tour auf ihre Alltagstauglichkeit getestet wurde. Auch der speziell für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung installierte Aufzug vor dem Eingang der Orgelfabrik wurde erprobt und als wichtiger Schritt in Richtung Barrierefreiheit bewertet. „Solche Erfahrungen sind unersetzlich, um die tatsächlichen Herausforderungen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nachvollziehen zu können“, so Ortsvorsteherin Alexandra Ries. Die Eindrücke sollen nun in die weitere kommunalpolitische Arbeit einfließen.
Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der Behindertenbeauftragten der Stadt Karlsruhe, Ulrike Wernert und Holger Kranz, der sich seit vielen Jahren leidenschaftlich für das Thema Barrierefreiheit einsetzt, organisiert und fand bei allen Beteiligten großen Anklang. Die Tour machte deutlich: Es bleibt noch viel zu tun – aber der Weg in eine barriereärmere Altstadt ist eingeschlagen.