Die Maßnahme, die die komplexe Verkehrsführung „vereinfachen“ soll, verbessere nach Ansicht der Stadtverwaltung die Sicht auf den querenden Radverkehr und den gesamten Oststadtkreisel, wodurch „Konflikte und Unfälle durch Vorfahrtsverletzungen und Fahrstreifenwechsel vermieden werden könnten“. Dadurch wurde aber eine der wenigen verbliebenen leistungsfähigen Straßen im Osten der Stadt ohne Not zu einer Art Hindernisparcours.
Dieser Eingriff ist aber auch eine Staufalle: Denn durch die Sperrung der Geradeausspur am Kreisel werden Verkehrsteilnehmer regelrecht „überrascht“. Eine Ankündigung der Sperrung müsste schon weiträumig zum Beispiel am Gottesauer Platz erfolgen – und nicht erst durch Schilder und Fahrbahntrenner am Oststadtkreisel!
Denn wer vom Gottesauer Platz durch die Wolfartsweierer Straße zum Oststadtkreisel fährt – weil er entweder auf dem kürzesten Weg zum Bahnhof, zur Autobahn, zur Südoststadt oder Richtung Durlacher Ottostraße/Killisfeld wollte, wird durch diesen städtischen Eingriff nun zu einem Umweg genötigt!
Notwendige „Optionen“ jetzt:
- Zur Durlacher Ottostraße/Killisfeld und zur Autobahn: Aus der Oststadt den Umweg über die Durlacher Allee bis zum Ostring nehmen und dann an der Feuerwache auf die Wolfartsweierer Straße abbiegen.
- Diesen Umweg muss nun auch die Buslinie 42 nehmen, bedient dabei aber das gesamte Wohngebiet an der Wolfartsweierer Straße (bisher zwei Haltestellen) nicht mehr. Die Verkehrsbetriebe haben dafür nur eine Ersatzhaltestelle an der Tullastraße (nicht barrierefrei) eingerichtet (siehe Artikel zum Thema).
- Zum Bahnhof: Aus der Oststadt wie bisher zum Oststadtkreisel – nur geht es jetzt nicht mehr geradeaus in die Stuttgarter Straße, sondern am Oststadtkreisel Richtung Stadtmitte – entweder durch die Südoststadt, bis zum Mendelssohnplatz oder bis zur Wendemöglichkeit an der Ludwig-Erhard-Allee/Hennebergstraße. Doch für einen „U-Turn“ staut es sich hier oft, da Ampelschaltung und Abbiegespur nicht angepasst wurden. Es kommen a) nicht genügend Fahrzeuge bei der Grünphase rüber und b) ist die Abbiegespur nicht lang genug – so stehen Abbieger oft auch dem Geradeaus-Verkehr im Weg!
Von den städtischen Planern wird zwar eine Umfahrung über die Kapellenstraße (Zone 30 und Schule) und den Ostring erwartet (mehr Kilometer), jedoch ist auch eine Zunahme des Schleichverkehrs durch angrenzende Wohngebiete (Gottesauer Straße, Frühlingstraße, entlang der Lohfeldsiedlung und durch die Südoststadt) zu erkennen.
Leider ist diese Maßnahme keine praktische „Lösung“ für einen „Versuch“, der immerhin rund ein Jahr lang dauern soll, bei dem „Nachteile für den Verkehrsfluss zugunsten des Sicherheitsgewinns bewusst in Kauf genommen“ werden, wie die Stadt Karlsruhe in ihrer Mitteilung schreibt.