50 Jahre Hilfe für Indien aus Durlach-Aue

50 Jahre Partnerschaft zwischen St. Johannes Baptista Aue und den Benediktinerinnen in Indien. Das Gruppenbild entstand bei einem Besuch des Schulzentrums St. Benedict Academy in der Region Bhopal. Foto: pm

50 Jahre Partnerschaft zwischen St. Johannes Baptista Aue und den Benediktinerinnen in Indien. Das Gruppenbild entstand bei einem Besuch des Schulzentrums St. Benedict Academy in der Region Bhopal. Foto: pm

Bildung, Krankenversorgung und Sozialarbeit in Zentral- und Nordostindien: Hilfe zur Selbsthilfe / Zwei Vertreter von Sankt Johannes Aue reisten als Teil einer Delegation zum Jubiläum nach Indien

Nach Indien zur dortigen Ordensgemeinschaft der Benediktinerinnen von der Heiligen Lioba reisten zwei Vertreter der katholischen Kirche St. Johannes Baptista Aue als Teilnehmer einer fünfköpfigen Delegation aus Deutschland und Dänemark. Anlass war das 50-jährige Jubiläum der Tätigkeit der Benediktinerinnen in Indien und die Partnerschaft mit St. Johannes Aue. Vom 6. bis 20. November 2024 konnten sich der Vorsitzende des St. Johannes-Caritas-Vereins Jürgen Wagner und der Ansprechpartner in St. Johannes für die Indien-Partnerschaft Frank Wittemann vor Ort über die vielfältige und wertvolle Projektarbeit aus erster Hand informieren. Die von den Benediktinerinnen erbrachten Leistungen in den Bereichen Krankenpflege, Schul- und Bildungsarbeit und sozialer Arbeit beeindruckten die Teilnehmer der Delegation sehr. Entscheidend ist dabei stets der Aspekt der Hilfe zur Selbsthilfe.

Wie alles began

1974 hatte der damalige Pfarrer von St. Johannes Aue, Helmut Welsch, die Partnerschaft mit den Benediktinerinnen von Begumganj gegründet. Beim Aufbau der Krankenstation in Begumganj in Zentralindien leistete St. Johannes von Beginn an bis heute kontinuierliche Unterstützung. Zunächst konnte in Begumganj ein Brunnen gebohrt werden, es folgten eine Schule und ein Konvent. Beim jetzigen Besuch wurde die Delegation sehr herzlich von der Schule empfangen. Lehrerkollegium und Schüler bedankten sich für die Hilfe aus Deutschland mit einem großen und bunten Festakt. Aus der anfänglich bescheidenen Station Begumganj haben die Benediktinerinnen die größte Schule im Umkreis gemacht. Sie ermöglicht im ländlichen Umfeld heute 1.900 Schülern Bildung bis zum Abitur. Entstanden ist auch ein Kindergarten mit über 400 Plätzen. Die Benediktinerinnen bewohnen vor Ort einen Konvent. Eine Besonderheit sind die großen landwirtschaftlichen Flächen rund um die Station, welche die Benediktinerinnen so urbar gemacht haben, dass sich die Station hierdurch weitgehend selbst mit Lebensmitteln versorgen kann.

Betreuung von 1.000 Kindern und Jugendlichen

Die Krankenversorgung erfolgt heute über die außerhalb von Begumganj in Tulsipar bestehende Station. Hier betreiben zwei Krankenschwestern eine kostenlose Medikamentenausgabe für die Landbevölkerung und unterstützen auch durch Besuche in Dörfern der Umgebung die Gesundheitsfürvorsorge. Eine weitere Schule im nahen Rahatgarh gründeten die Benediktinerinnen 2007. Hier lernen heute 800 Schüler, 200 Kinder werden im Kindergarten betreut. Begumganj, so betonte die indische Mutterpriorin Asha Thayyil, sei die wichtige Keimzelle für die erfolgreiche Arbeit des Ordens in Indien gewesen. Sie bedankte sich für die Unterstützung aus Karlsruhe und Freiburg.

Neben Feierlichkeiten auch Wissenswertes

Die Delegation nahm am Festgottesdienst und am Festakt mit dem Erzbischof von Bhopal am heutigen Sitz der Schwestern im Priorat Ashirbhavan/Bhopal teil. Neben Besichtigungen des dort betriebenen großen Krankenhauses, eines Heims für erkrankte und pflegebedürftige Frauen und einer von den Schwestern betriebenen Näherei erfolgte in der Region Bhopal der Besuch des Schulzentrums St. Benedict Academy in Bangrasia mit 850 Schülern.

Von Bhopal aus reiste die Gruppe zusammen mit Mutterpriorin Thayyil nach Nordostindien in die Provinz Meghalaya. In diesem sehr ursprünglich gebliebenen Gebiet Indiens nördlich von Bangladesh betreiben die Benediktinerinnen zwei Projekte beim indigenen Volk der Khasi. Die Dörfer in Shngimawlein im Bergland und Umkon im tropischen Regenwald erreichte die Delegation jeweils auf langwierigen Fahrten mit dem Geländewagen. Dort stehen Investitionen in Schulen, Unterbringungsmöglichkeiten und medizinische Versorgung an, aber die Dorfgemeinschaften zeigten sich bereits jetzt überaus dankbar für die schon geleistete Arbeit der Benediktinerinnen. Auch der Erzbischof von Shillong brachte in einer Privataudienz zum Ausdruck, wie wichtig die Stärkung der entlegenen Dörfer sei.

Wie man unterstützen kann

Die Benediktinerinnen von der Heiligen Lioba haben den Sitz ihres deutschen Priorats in Freiburg im Breisgau und werden von einem Freundeskreis unterstützt, so dass auch zwei Freiburger Vertreterinnen Teil der Delegation waren; ebenso wie die stellvertretende Priorin aus Dänemark. Die Partnerschaft mit den Benediktinerinnen betreut ein Familienkreis von St. Johannes.

Spenden können weiter auf das Konto der Seelsorgeeinheit Karlsruhe-Durlach-Bergdörfer bei der Sparkasse Karlsruhe (IBAN: DE56 6605 0101 0108 2165 32) mit dem Verwendungszweck Indien einbezahlt werden.

Impressionen der Indienreise

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