„Wichtig ist die entsprechende Trennung“, betonte Bürgermeisterin Bettina Lisbach bei einem Vor-Ort-Termin, denn auch mit Blick auf gesetzliche Vorgaben müsse beim Bioabfall in Karlsruhe gehandelt werden. Hintergrund: Die Bioabfallverordnung schreibt ab Mai 2025 einen Höchstwert von lediglich drei Gewichtsprozent Störstoffen im Bioabfall vor, ein Wert, den die Stadt Karlsruhe mit über fünf Gewichtsprozent derzeit überschreitet. Schließlich geht auch der Karlsruher Bioabfall in die Weiterverwendung, ob als Biogas für Strom und Wärme oder als Kompost und Dünger, der dann zum Beispiel in Gärten kommt.
„Wichtig ist daher, dass der Bioabfall frei von Fremdstoffen ist, besonders von Plastik“, so Lisbach: „In den Biomüll gehört kein Restmüll!“ Gerade hier könnten Bürgerinnen und Bürger in Karlsruhe mit rund 32.000 Biotonnen durch ein gutes Trennen eingreifen. Aktuell werden in der Fächerstadt pro Kopf durchschnittlich rund 54 kg Bioabfälle jährlich eingesammelt (Landesdurchschnitt: 49 kg/Einwohner), allerdings mit einem zu hohen Fremdstoffanteil.
Untersuchung auf störende „Fremdstoffe“
Daher war das Amt für Abfallwirtschaft (neu: „Team Sauberes Karlsruhe“) in der vergangenen Woche erneut mit einem elektronischen Störstoffdetektor in Teilgebieten der Stadt bei der Leerung unterwegs, testete die Technik. Die städtischen Müllwerker haben so einen aktuellen Überblick über die Qualität des Bioabfalls bekommen.
„Getestete“ Biotonnen mit einem zu hohen Fremdstoffanteil erhielten dann einen gelben Tonnenanhänger, der auf eine Fehlbefüllung – wie oben erwähnt – hinweist, gibt Infos zur Abfalltrennung und soll Bürgerinnen und Bürger für das Thema sensibilisieren. Tonnen mit „gut sortierten“ Bioabfällen erhielten dagegen einen grünen „Lobanhänger“. Noch hat es keine Auswirkungen auf die regelmäßigen Leerungen, alle Biotonnen wurden geleert.
„Der Biomüll ist eine wertvolle Ressource!“
Doch das soll sich ändern, deshalb werde die Stadt jetzt zwei „Deepscan Scanner“ (Kosten rund 50.000 Euro) dauerhaft anschaffen. Diese sind am Müllfahrzeug befestigt, scannen den Müll gleich bei der Haushaltsabholung. Ob Yoghurtdeckel, Tetrapacks oder Metalldeckel: Die Auswertung erfolge sofort – und die Stadt könne gleich reagieren. „Dort, wo ein hoher Metallanteil im Müll ist, sind erfahrungsgemäß auch andere Fremdstoffe drin“, informierte Lisbach: Bei bisherigen Stichproben wurden rund 10 % der Tonnen beanstandet – viel zu viel!
Die Testphase ist nun rum, jetzt kommt die technische Unterstützung im Alltag: Zum Spätherbst sind die Müllfahrzeuge damit dann ausgestattet, dann wird der Müll regelmäßig gescannt und Sichtkontrollen durchgeführt. Folge für Haushalte, die nicht „sauber trennen“, ist, dass die Tonnen stehen bleiben, sie dann extra abgeholt werden müssen – gegen Kostenberechnung!