Mit so bedeutenden Werken wie dem Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Brüssel, dem Wiederaufbau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, der Hauptverwaltung von Neckermann oder der Deutschen Botschaft in Washington wurde der Architekt und Karlsruher Hochschullehrer Egon Eiermann in den Jahren um 1960 eine zentrale Figur des Architekturgeschehens der Nachkriegszeit. Gleichzeitig plante und baute er für sich und seine Familie in Baden-Baden auch ein repräsentatives Wohnhaus. Wie seine Großbauten wurde es zu einer Inkunabel der deutschen Architektur, ein Gesamtkunstwerk, weit über die reine Funktionserfüllung hinaus.
Eine Publikation, kürzlich neu erschienen in der Opus-Reihe der Edition Axel Menges in Stuttgart, dokumentiert das Haus in künstlerischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen des Fotografen Horstheinz Neuendorff unmittelbar nach der Fertigstellung.
Zum Referenten und Autor
Gerhard Kabierske ist promovierter Kunsthistoriker. Er war Stadtkonservator in Karlsruhe, danach bis 2020 tätig am Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau (saai) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Schwerpunkt seiner Arbeit bildeten der Aufbau des Archivs zu einer der größten Einrichtungen seiner Art im deutschsprachigen Bereich sowie Ausstellungen und Publikationen zur Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts. Seit 2000 ist er Vertreter des Landesvereins Badische Heimat in der Jury für den Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg, seit 2006 Vorsitzender der Jury. Am saai war er unter anderem für das umfangreiche Werkarchiv Eiermann zuständig und gilt daher als Eiermann-Experte.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, Spenden sind willkommen.