Aktuell leben rund 299.400 Menschen in Karlsruhe. Eine Prognose des Amts für Stadtentwicklung geht davon aus, dass es im Jahr 2040 rund 339.200 sein werden. Die Basis für diese Schätzung ist unter anderem das Wanderungsgeschehen der Bevölkerung in der Stadt in den Jahren 2011 bis 2018 sowie die Einschätzung zu Neubauten von Wohnungen bis 2040. Der Karlsruher Gemeinderat hat die Bevölkerungsprognose in seiner Juni-Sitzung zustimmend zur Kenntnis genommen.
Ziel der Prognose ist keine exakte Bestimmung der Einwohnerzahl. Vielmehr geht es um die Bestimmung der Alterszusammensetzung der Bevölkerung, auf deren Basis Planungen beispielsweise in den Bereichen Kita, Schulen und Pflege vorangetrieben werden können. Daher ist die Prognose nicht nur auf die Gesamtstadt angelegt, sondern heruntergebrochen auf jeden einzelnen Stadtteil. Für die 27 Karlsruher Stadtteile fällt die Prognose dabei sehr unterschiedlich aus. Hintergrund ist, dass nicht überall in einem gleichem Maß Neubauannahmen hinterlegt werden können. Überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten ergeben sich den Berechnungen zufolge jedoch für die Stadtteile Stupferich (+44,1 Prozent) und Nordweststadt (+24,6 Prozent). Wenig Wachstum wird in Grötzingen (+1,4 Prozent) und Oberreut (+1 Prozent) erwartet, nur Beiertheim-Bulach soll nicht wachsen.
KIT wirkt sich aus
In diesen Gebieten gehen die Statistiker zudem von einem Anstieg der jüngeren Bevölkerung aus, da sich überwiegend Familien in den neuen Wohnungen niederlassen. Wo weniger gebaut wird, steigt hingegen der Altersdurchschnitt. Laut Prognose werden die mit 47,6 Jahren im Schnitt ältesten Bewohnerinnen und Bewohner in Oberreut zu finden sein. Die Innenstadt-Ost bleibt bedingt durch ihre Nähe zum KIT der Stadtteil mit der jüngsten Bevölkerung, 37,1 Jahre beträgt hier der statistische Mittelwert. Mit Blick auf die gesamte Stadt wird mit einem leichten Rückgang des Durchschnittsalters gerechnet: Aktuell liegt dieses bei 42,9 Jahren, 2040 könnte es bei 42,7 liegen.
Bis ins Jahr 2040 wird laut Prognose der stärkste Zuwachs in der Gruppe der 65- bis unter 85-Jährigen erwartet (+19 Prozent). Gleichzeitig werden auch die Zahl der 30- bis unter 45-Jährigen (+17 Prozent) zunehmen sowie die Zahl der 0- bis unter 3-Jährigen (+18 Prozent).
Die Basis der Berechnungen bildet der sogenannte KOSIS-Verbund, die Abkürzung für „Verbund kommunales Statistisches Informationssystem“. Darin sind derzeit 225 Kommunen, Regionen, Kreise und Gebietskörperschaften organisiert. Aus den Zahlen dieser Mitglieder werden Prognosen erstellt, die zur Verbesserung der Planungs- und Entscheidungsfähigkeit dienen. Neben der jährlichen Alterung werden dabei Geburten, Sterbefälle sowie Zu- und Wegzüge bei der Berechnung der zukünftigen Bevölkerungszahl berücksichtigt. Die Karlsruher Prognose soll weiterhin alle drei Jahre fortgeschrieben werden.