Mit einem fiktiven Tag, oder einem sehr realen, oder auch mit fließenden Grenzen. Da ist die Fiktion, wenn sich die KünstlerInnen in einen Tag von bekannten oder erdachten Persönlichkeiten der Gegenwart oder Vergangenheit versetzen. Ein Gedankenspiel über Konstellationen, Begegnungen, Interaktionen in deren Leben. Vor der Oscarverleihung, auf den Barrikaden der Revolution, Backstage nach dem Konzert, auf dem Schlachtfeld, während nine eleven, oder angesichts des Henkers. Situationen, die sich für diese Menschen nicht so ereignet haben, aber ereignet haben könnten. Ganz anders dagegen ist der sehr reale Tag eines Anderen, der sich bis ins Detail nachvollziehen lässt wie es George Orwell in seinem Roman „1984“ beschrieb. Fiktion waren noch die Teleschirme, die jede Bewegung und Handlung der Menschen in einem totalitären System aufzeichneten, im Gegensatz zu ganz realen Überwachungssystemen der Gegenwart, wie das des US Geheimdienstes PRISM oder das auf Biometrie basierte Chinas. Völlige Datenkontrolle, die es erlaubt, den Tag eines Anderen bis ins intimste Detail zu kennen, und die offen ist für die Möglichkeit der Manipulation bis zur Auslöschung und Vernichtung. Ein großes Spektrum an Interpretationsmöglichkeiten erlaubt dieses Thema, das von den KünstlerInnen in ihren jeweiligen Techniken von Malerei, Skulptur und Grafik bis Collage umgesetzt wird.
Vernissage
Freitag, 13. Dezember 2024, 19 Uhr, Ausstellungsdauer bis Samstag, 4. Januar 2025.
Öffnungszeiten: samstags von 10 bis 14 Uhr.