SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe begeistern für Recht und Demokratie

Die Gewinnerin des BBBank-Awards 2024, Julia Shamsheieva, stammt aus Odessa, Ukraine und lebt heute in Kanada. Ihre Arbeit ist nach der offiziellen Bezeichnung der Freiheitsstatue benannt: „Liberty Enlightening the World”. Fotos: cg

Die Gewinnerin des BBBank-Awards 2024, Julia Shamsheieva, stammt aus Odessa, Ukraine und lebt heute in Kanada. Ihre Arbeit ist nach der offiziellen Bezeichnung der Freiheitsstatue benannt: „Liberty Enlightening the World”. Fotos: cg

„Everybody Counts“ – Jeder zählt! Unter diesem Motto ist die zehnte Edition der SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe angelaufen. Eindrücklich und bildgewaltig feiern die diesjährigen Projektion Mappings den 75. Geburtstag des Grundgesetzes und lockten bereits in den ersten Tagen Zehntausende vor das Karlsruhe Schloss.

„Wir haben in unmittelbarer Nachbarschaft des Bundesverfassungsgerichtes ein sensationelles Eröffnungswochenende der SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe erlebt“, resümiert Martin Wacker, Geschäftsführer der veranstaltenden Karlsruhe Marketing und Event GmbH. „Von der Schlossfassade gingen tolle Bilder in die Welt. Unser Schloss war mit starken Statements für Demokratie und Freiheit in vielen Medien zu sehen. Darüber hinaus feierten Karlsruherinnen und Karlsruher sowie ihre Gäste hier gemeinsam friedlich die Premiere der SCHLOSSLICHTSPIELE und zeigten eindrucksvoll: Everybody counts!“

Dieses Motto wurde von Alistair Hudson, künstlerischer Leiter des ZKM Karlsruhe, gewählt. Er sagt: „Unsere Welt ist zunehmend polarisiert und umkämpft. Als Menschen müssen wir mehr denn je zusammenkommen, uns versammeln. Das Fundament der Demokratie ist, dass jede und jeder zählt.“ Die neuen Werke der 10. Edition geben dies eindrucksvoll wieder.

Drei neue Shows der 10. Edition entstammen dem BBBank-Award. Die Preise wurden im Vorfeld der Eröffnung an die Künstler überreicht. Den ersten Preis erhielt Julia Shamsheieva für ihrem Werk „Liberty Enlightening the World“. Sie lädt die Betrachter auf eine Reise ein – die Reise von Faust. Aber auch ein Hase, erinnernd an Alice im Wunderland, lässt sich auf der Fassade erblicken. In großen Buchstaben erscheint beispielsweise das Wort ‚Demokratie‘ bei Julian Hölschers „Letters of Liberty“. Die Projektion, die beim BBBank-Award mit dem 2. Preis ausgezeichnet wurde, ist aus einer einfachen Botschaft geschaffen: Demokratie ist dann lebendig, wenn Bürgerinnen und Bürger mitmachen und sie gestalten. Aus „Me“ wird „We“. Kindgerecht wirkt auf den ersten Blick „Discourse“ von John Tettenborn (RESORB) und Kourtney Lara Ross. Die mit dem dritten Preis beim BBBank-Award ausgezeichnete Arbeit zeigt ein kleines Universum mit unterschiedlichen, durchaus niedlichen Charakteren, die alle die gemeinsame Aufgabe haben, sich zu organisieren, um zu koexistieren.

Zum Dancefloor wird der Schlossvorplatz bei „Particles Ensemble“. Infrarotsensoren scannen die Bewegungen des Publikums in den beleuchteten Bereichen zwischen den Brunnen und verwandeln sie in tanzende Partikel auf der Fassade. Das Overlapping Studio schafft so eine interaktive Medieninstallation, die die Projektion auf der Fassade und das Geschehen auf dem Schlossplatz miteinander verschmelzen lässt. Diese Arbeit wurde mit dem dm-Award „connecting world” ausgezeichnet, der in diesem Jahr erstmals vergeben wurde. Er zeichnet Projekte aus, die den digitalen Raum der SCHLOSSLICHTSPIELE-Projection Mappings mit dem analogen Raum vor dem Schloss in Richtung Innenstadt verbinden.

„Arrrtt. I GG“ von Veronika Biebrich, Verena Stella Gompf und Nikolaus Völzow (mit Unterstützung von Alistair Hudson) setzt sich ebenfalls mit dem Grundgesetz auseinander. Anhand des Phänomens eines Glitch wird der Prozess der kontinuierlich den gesellschaftlichen Gegebenheiten angepassten Deutung und Beurteilung des Grundgesetzes visualisiert.

Die Publikumslieblinge Maxin10sity, die zum 10. Mal bei den SCHLOSSLICHTSPIELEN dabei sind, resümieren ihre vergangenen Shows in „Unforgot10 Chapters“ und bereiten eingängliche Szenen wieder neu auf. Unabhängig davon werden auch die älteren Shows der Publikumslieblinge auch im Abendprogramm in vollständiger Länge zu finden sein. Der Mittwoch, 28. August, steht übrigens ganz im Zeichen der Ungarn: Dann sind alle Shows von ihnen an einem Abend zu sehen.

Bereits am 9. und 10. August erlebten der Karlsruher Schlossplatz und insgesamt 40.000 Besucherinnen und Besucher mit zwei Konzerten von Herbert Grönemeyer eine fulminante Ouvertüre der SCHLOSSLICHTSPIELE. Auch hier war die 170 Meter breite Fassade des Karlsruher Schlosses Leinwand und wurde voll in die Show integriert. Extra für diese ganz besondere Ouvertüre hat Herbert Grönemeyer ein eigenes Projection Mapping für den Song „Angstfrei“ kreiert – dieser wird nun auch während der SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe zu sehen sein.

Allabendlich bei freiem Eintritt bis zum 15. September

Die Spielzeit der SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe dauert noch bis zum 15. September 2024. Parallel dazu verwandeln sich in Karlsruhe unter dem Titel „Media art is here“ öffentliche Plätze, Fassaden und Schaufenster in digitale Bühnen, die Installationen, Videos und Performances sowie interdisziplinäre Projekte präsentieren. Die Ausstellung ist kostenfrei und offen für alle, was eine breite Plattform für den Austausch und die Teilhabe an zeitgenössischer Medienkunst ermöglicht. Das jährliche Projektförderprogramm für Medienkunst der Stadt Karlsruhe spielt hierbei eine zentrale Rolle, indem es Künstlerinnen und Künstlern die Verwirklichung ihrer kreativen Visionen und deren öffentliche Präsentation ermöglicht. Auf diese Weise trägt „Media art is here“ zur kulturellen Vielfalt bei und stärkt den inklusiven Charakter der Stadt Karlsruhe als UNESCO Creative City of Media Arts.

Zum Antikriegstag präsentiert „Antiwarcoalition.art“ ein Programm mit Teilen des internationalen Kunstprojekts „Sense of Safety“ und einer Ausstellung im Yermilov Center in der ukrainischen Stadt Charkiw. Dieses Screening schafft eine „Brücke der Solidarität“ mit der Stadt und den Gemeinden, die täglich Angriffen ausgesetzt sind. Das internationale Ausstellungsprojekt soll die Aufmerksamkeit auf die Stadt Charkiw lenken, die durch ständige Bombardierungen in eine Grauzone verwandelt wurde. In einem zweiten Programm gibt das Atelier von Aza Nizi Maza in Charkiw mit einer Auswahl von Kinderzeichnungen Einblicke in die Realität der nordostukrainischen Stadt. Trotz der Widrigkeiten des Krieges bietet das Atelier den Kindern einen Raum, in dem sie sich künstlerisch entfalten und ausdrücken können, und fördert ihre Fähigkeit, Hoffnung zu bewahren, Widerstandsfähigkeit und Kreativität zu entwickeln.

Die SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe beginnen allabendlich mit Einbruch der Dämmerung, derzeit um 21 Uhr. Ab Sonntag, 25. August 2024, ist der Beginn um 20.45 Uhr und eine Woche später ab dem 1. September um 20.30 Uhr. In der finalen Woche starten die SCHLOSSLICHTSPIELE dann um 20.15 Uhr. Veranstaltungsende ist Sonntag bis Donnerstag um 23.15 Uhr sowie Freitag und Samstag um 23.30 Uhr.

Bilder des Eröffnungsabends am 15. August

Weitere Informationen

Alle weiteren Infos gibt es auf der Webseite der SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe (siehe Links).

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