Ehrenbürgerwürde Adolf Hitlers und Robert Wagners ist erloschen

Rathaus Karlsruhe. Foto: cg

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Stadt Karlsruhe plant symbolische Aberkennung für eingemeindeten Stadtteil Neureut.

Die Ehrenbürgerwürde erlischt mit dem Tod der Ehrenbürgerin beziehungsweise des Ehrenbürgers. Darüber hinaus kann eine Stadt die Ehrenbürgerwürde einer Person nachträglich symbolisch entziehen. Die Stadt Karlsruhe bereitet die nachträgliche symbolische Aberkennung der Ehrenbürgerwürde Adolf Hitlers und Robert Wagners für den Stadtteil Neureut vor. Neureut wurde 1975 eingemeindet und ist seither ein Stadtteil Karlsruhes.

Nach aktuellen Recherchen des Stadtarchivs wurde 1933 in den damals selbstständigen Gemeinden Welschneureut und Teutschneureut Ehrenbürgerschaften an Reichskanzler Adolf Hitler und NSDAP-Gauleiter Robert Wagner verliehen. Beide Ehrenbürgerschaften sind durch den Tod erloschen. Adolf Hitler beging 1945 Selbstmord. Robert Wagner wurde 1946 hingerichtet. Eine symbolische Aberkennung durch Welschneureut und Teutschneureut hat bis zur Eingemeindung Neureuts in die Stadt Karlsruhe im Jahr 1975 nicht stattgefunden.

Die Stadt Karlsruhe hatte die symbolische Aberkennung der Ehrenbürgerschaften 1946 und damit zeitlich deutlich vor der Eingemeindung ausgesprochen. Diese Aberkennung galt damit nicht für Teutschneureut und Welschneureut. Eine erneute Übertragung der Ehrenbürgerwürde von Neureut auf die Gesamtstadt konnte aber auch nicht stattfinden, da die Ehrenbürgerwürde zum Zeitpunkt der Eingemeindung bereits erloschen war.

Aufgeworfen wurde die Frage, ob Adolf Hitler, Robert Wagner und Paul von Hindenburg bis heute Ehrenbürger der einst selbstständigen Stadt Durlach und der damals selbstständigen Gemeinden Welschneureut und Teutschneureut sind, vom Landesarchiv Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung vom 8. Mai 2024 (siehe „Artikel zum Thema“). Diese Frage nahm die Stadt Karlsruhe zum Anlass einer Überprüfung durch das Stadtarchiv.

Auch in Durlach wurden Ehrenbürgerschaften an NS-Größen verliehen

Die Ergebnisse zu den weiteren Stadtteilen lauten im Einzelnen: 1933 wurden außer in Durlach und Karlsruhe auch in Neureut (in den bis 1935 selbstständigen Gemeinden Welschneureut und Teutschneureut) und in Grötzingen Ehrenbürgerschaften an NS-Größen verliehen. In den anderen später eingemeindeten Gemeinden (Knielingen, Hagsfeld, Hohenwettersbach, Stupferich, Wolfartsweier, Grünwettersbach, Palmbach) konnten keine derartigen Ehrenbürgerschaftsverleihungen festgestellt werden.

Die Ehrenbürgerschaften von Grötzingen wurden symbolisch bereits 1946 aberkannt. Die Ehrenbürgerwürde der Stadt Durlach ist wie bereits berichtet durch die Eingemeindung 1938 mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Karlsruhe verschmolzen und durch den Tod Adolf Hitlers erloschen. Die symbolische Aberkennung erfolgte dann im Jahr 1946 durch die Stadt Karlsruhe.

Entsprechendes gilt für alle Ehrenbürgerschaftsverleihungen an Paul von Hindenburg in den ehemals selbstständigen Stadtteilen, da 2018 die symbolische Aberkennung der Ehrenbürgerrechte Paul von Hindenburgs durch die Stadt Karlsruhe erfolgte.

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