Das Oratorium, das die Durlacher Kantorei am 12. November 2023 um 18 Uhr unter Leitung von Johannes Blomenkamp aufführt, erzählt von Matthew Shepard, der in Wyoming (USA) aufwuchs und dort mit 21 Jahren brutal zusammengeschlagen wurde. Wenige Tage später starb er. Die Gewalttat an dem schwulen Studenten hatte möglicherweise einen homophoben Hintergrund, jedenfalls geben die beiden verurteilten Täter im Laufe der polizeilichen Untersuchungen und der juristischen Aufarbeitung an, sie hätten sich durch Shepards Homosexualität bedroht gefühlt. Der Fall erregte große Aufmerksamkeit in den USA und führte schließlich auch zu Gesetzesänderungen bei „hate crimes“.
Hass darf keine Chance bekommen
Craig Hella Johnson, Komponist und Chorleiter, widmet Matthew Shepard ein Oratorium: Kindheit und Jugend auf dem Land, Matthews Interessen und die Persönlichkeit des jungen Mannes stehen zunächst im Vordergrund. Erzählt wird schließlich die schreckliche Tat, die erinnert werden und aus der durch diese Erinnerung Gutes entstehen soll. Am Ende steht der Appell, dem Hass keine Chance zu geben und die Menschen in all ihrer Verschiedenheit anzunehmen.
Musik so bunt wie die Gesellschaft
Choräle und Gregorianische Gesänge, Zitate von Bach und Britten, Country und Blues – so bunt wie die Gesellschaft ist auch die Musik, die in diesem Konzert mit der Durlacher Kantorei unter Leitung von Johannes Blomenkamp erklingt. Dabei entfaltet sich die Geschichte durch ein feines Wechselspiel und Miteinander von bis zu 10-stimmigen Chor und Soli, die von einem kleinen Ensemble begleitet werden. Die Gesangssoli übernehmen Julia Obert, Angelika Lenter, Felicitas Brunke, Anne Westrich, Dennis Marr und Florian Kontschak.
Kirche und Queerness
Die Durlacher Kantorei möchte mit der Aufführung von „Considering Matthew Shepard” an das Geschehen erinnern und ein Zeichen gegen Queerfeindlichkeit und für eine offene, tolerante Gesellschaft setzen. in einer dem Konzert vorausgehenden und bereits laufenden Veranstaltungsreihe soll dieses Thema geöffnet werden. Workshops, Vorträge und Podiumsdiskussionen laden dazu ein, sich mit „Queerness“ in unserer Gesellschaft und der Kirche auseinanderzusetzen.