Das „Bummeln“ und „Schlendern“ soll auch in Durlach vermehrt möglich sein. Denn am Mittwochabend hat der Ortschaftsrat Durlach mit den Stimmen der Grünen- und SPD-Fraktion sowie der Ortschaftsrätin Anna Frey von den Linken die Fortschreibung des Verkehrskonzept 2000 der Altstadt Durlach beschlossen. Dabei wird die Fußgängerzone im Westen auf der Pfinztalstraße zwischen Sebold- und Bienleinstorstraße und im Osten zwischen Amtshaus- und Karlsburgstraße erweitert. Auch die nördliche Marstallstraße vor der Schlossschule wird Fußgängerzone. Anwohner und Lieferverkehr dürfen diese Bereiche wie auch die bisherige Fußgängerzone weiterhin befahren.
Langer Prozess
Ausgangspunkt war die drohende Abschaffung des verkehrsberuhigten Bereichs im Altstadtring, da dort durch ein Zuviel an Autoverkehr die Voraussetzungen für die Ausweisung eines solchen Bereichs nicht mehr erfüllt werden. Nachdem die Grünen-Fraktion bereits in ihrem Wahlprogramm im Frühjahr 2019 detaillierte Pläne vorgelegt hatte und diese auch Ende 2019 als Antrag an den Ortschaftsrat Durlach eingereicht hat, sind nun fast fünf Jahre vergangen.
„Was lange währt, wird endlich gut“, so Sonja Klingert, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Durlacher Ortschaftsrat. Auch wenn die Beschlussvorlage die antragsstellende Fraktion nicht wunschlos glücklich macht, seien sich doch alle einig, dass dieser Beschluss ein kleiner Schritt in die richtige Richtung bedeute, so die Grünen. „Die wesentlichen Zielsetzungen, nämlich die Verkehrsreduktion in besonders sensiblen Bereichen um die Durlacher Schlossschule, eine Ausweitung der beliebten Fußgängerzone und der nachhaltige Erhalt der verkehrsberuhigten Bereiche im Herzen der Durlacher Altstadt sollen mit dieser Fortschreibung erreicht werden.“
„Aus meiner Sicht wäre ein deutlich größerer und mutigerer Schritt erforderlich gewesen, um die Aufenthaltsqualität in der Durlacher Altstadt deutlich zu verbessern und gleichzeitig die Klimaziele in theoretischer Erreichbarkeit zu halten“, so Ortschaftsrat Johannes Ruf, „aber gleichzeitig erkenne ich auch an, dass unsere Fraktion mit enormen Zeitaufwand das möglich gemacht hat, was in der aktuellen Situation gesellschaftlich und politisch zu erreichen war.“
„Insgesamt wird es sich um moderate Veränderungen handeln. Dennoch wird es eine Zeit dauern, bis sich Anwohner und Besucher umgestellt haben, wobei Nachjustierungen im Falle von längerfristigen Problemen leicht zu bewerkstelligen sein werden, da keine baulichen Veränderungen geplant sind. Bis die Anpassungen jedoch wirksam werden, wird aber voraussichtlich noch ein weiteres Jahr verstreichen, um die notwendigen Fristen der Verwaltungsvorgänge einzuhalten“, so die Grünen abschließend.