Während des lebhaften Austauschs präsentierte Sonja Klingert von den Grünen die zugrunde liegenden Fakten und erklärte die Hintergründe. Die Grünen-Fraktion argumentierte, dass die Verkehrszählung belege, dass eine zu hohe Anzahl von Fahrzeugen durch Durlach fahre. Als Reaktion darauf müsse die Stadt handeln, entweder durch Veränderungen oder indem der gesamte Innenstadtbereich auf Tempo 20 begrenzt werde – was erhebliche bauliche Maßnahmen nach sich ziehen würde. Die Wirtschaftsvereinigung hingegen zweifelt an, dass die tatsächliche Belastung durch Autos so hoch sei, wie behauptet, da keine konkreten Informationen darüber vorliegen, wie genau die Verkehrszählung durchgeführt wurde.
Keine baulichen Veränderungen
Um ohne bauliche Veränderungen auszukommen, wurde nun ein 3-Stufenplan entwickelt. In den ersten beiden Stufen wird die Fußgängerzone erweitert und die Verkehrsführung modifiziert, erklärte Martin Pötzsche (Grünen-Fraktion). Erst in der dritten Stufe würden Parkplätze auf alle Fälle wegfallen, über deren Entfall separat entschieden wird. Vorher findet eine erneute Auswertung der Veränderungen statt.
Skepsis bei den Vertretern der Wirtschaftsvereinigung
Der Vorstand von DurlacherLeben betrachtet das entwickelte Konzept skeptisch, insbesondere da bereits jetzt Parkplätze in Durlach Mangelware sind. Es fehlt vor allem an einem effizienten Parkleitsystem und gut erreichbaren Parkplätzen in fußläufiger Nähe zur Durlacher Innenstadt. Bedauerlicherweise wurden die Bedenken der Geschäftswelt, die bereits im März 2023 während eines Workshops geäußert wurden, in den Planungen nicht ausreichend berücksichtigt.
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DurlacherLeben unterstützt grundsätzlich die Verbesserung der Lebensqualität und Umwelt belastende Situation in der Durlacher Innenstadt. Allerdings darf dies nicht auf Kosten der besorgten Geschäftswelt geschehen, da sonst die Attraktivität von Durlach abnimmt und die Innenstadt an Vitalität verliert. Der Vorstand ist bereit, weitere Gespräche zu führen, sieht jedoch die derzeitigen Planungen kritisch und wird weiterhin im Sinne seiner Mitglieder Bedenken äußern und sich intensiv mit den Planungen auseinandersetzen.