Erstmals präsentieren sich 2023 Karlsruher Kunst- und Kultureinrichtungen bei der art KARLSRUHE gemeinsam auf einer eigenen Fläche, dem „Forum Karlsruhe“ in Halle 1. Mit der Medienkunst im Mittelpunkt des Raumes – als Nukleus der Identität der Stadt Karlsruhe – sind, neben den vom ZKM | Zentrum für Kunst und Medien kuratierten Werken, die jüngsten, der in Karlsruhe entstandenen Produktionen aus dem UNESCO Förderprogramm des Kulturamtes zu sehen:
Holger Förterer und Eva Judkins animieren die Besucherinnen und Besucher in ihrer interaktiven Videoinstallation „Das Stille Chaos der Farben“ (2020, 2021), in die Welt der Farben einzutauchen. Das art-Publikum sieht bei dieser Arbeit den eigenen Körper als Spiegelbild, gezeichnet durch tausende leuchtende, fließende Farbpartikel. Die Partikel reagieren auf Bewegungen der Personen, können verwirbelt und geworfen werden.
„SensUs. Augmented Nature-Cultures“ ist eine Augmented-Reality-Ausstellung, die die unsichtbaren Prozesse in der Karlsruher Stadtnatur sichtbar macht. Isabella Münnich, Anna Manankina und Jung Eun Lee haben virtuelle Kunstwerke geschaffen, die die symbiotische Beziehung zwischen biologischen und sozialen Prozessen hinterfragen, historische und aktuelle Entwicklungen von Natur-Kultur nachzeichnen und wissenschaftliche, ökologische und soziale Daten visualisieren. Die Ausstellung wird von Rasa Smite und Daria Mille kuratiert.
Die webbasierte Arbeit „Himmel über Karlsruhe“ (2022) von Michail Rybakov zeigt die aktuelle Farbe des Himmels über Karlsruhe, live. Nur die Farbe. Ob Regenwolken oder Sonnenaufgang, ob Saharasand den Himmel gelb färbt oder der Winter grau, himmelueberkarlsruhe.de nimmt die Farben auf und teilt den Karlsruher Himmel mit der ganzen Welt. Das gesammelte Licht wird archiviert und die so entstandenen Farbbänder erzählen eine Geschichte, eine für jeden Menschen besondere, eigene Geschichte der vergangenen Tage.
Dass Kunst immer auch eine politische Komponente hat, zeigt das ZKM | Karlsruhe auf der diesjährigen art KARLSRUHE mit den Arbeiten ukrainischer Medienkünstlerinnen. Zudem wird die Online-Plattform „antiwarcoalition.art“ vorgestellt. Mit seinem neuen wissenschaftlich-künstlerischen Vorstand Alistair Hudson präsentiert sich das ZKM als offener und polyphoner Ort, der ganz im Sinne des „useful museum“ ein Zentrum für die vielfältige Gesellschaft der Stadt, aber auch für Menschen national und international ist.
Gemeinschaftliche Präsentation auf der art KARLSRUHE
„Die art KARLSRUHE ist eine wunderbare Plattform, um die aktuelle medienkünstlerische Produktion aus Karlsruhe zu präsentieren. Auf digitalen Medien basierend sind die Produktionen der Medienkunst überaus geeignet, unseren eigenen Wahrnehmungsbereich zu erweitern und uns gegenseitig ins Gespräch zu bringen, zu vernetzen und die Wahrnehmung der Welt innovativ zu reflektieren und zu fördern. Wir profitieren in Karlsruhe sehr stark von der besonderen Kraft der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Institutionen und Stadtgesellschaften, von denen die Aktionen um UNESCO City of Media Arts, wie zum Beispiel die Schlosslichtspiele, getragen werden“, so Dominika Szope, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Karlsruhe.
An den Ständen des „Forum Karlsruhe“ ist unter anderem das im April 2023 erschienene Monopol-Sonderheft mit dem Titel „Karlsruhe – UNESCO City of Media Arts / Medienkunst in Karlsruhe: Hier wird die Zukunft gebaut“ erhältlich. Das Publikum der art KARLSRUHE ist herzlich eingeladen, mit den Akteuren vor Ort in die geballte Kulturpräsentation einzutauchen.