Karoline-Luise-Tunnel nach Verzögerungen jetzt eröffnet

Tunneleingang. Foto: Paul Gärtner/KASIG

Freie Fahrt: Mit der Eröffnung des Karoline-Luise-Tunnels unterhalb der Kriegsstraße kann der Autoverkehr auf einer der zentralen Ost-West-Achsen nun wieder durch die Karlsruher Innenstadt fließen. Foto: Paul Gärtner/KASIG

Der Karoline-Luise-Tunnel ist am Mittwoch endlich für den Verkehr freigegeben worden.

Nach rund fünfeinhalb Jahren Bauzeit eröffnete Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup am Vormittag die Verkehrsanlage, die sich auf einer Länge von rund 1,6 Kilometern unterhalb der Kriegsstraße vom Knotenpunkt Ostenendstraße/Ludwig-Erhard-Allee bis zum Karlstor erstreckt.

Zuletzt hatten unter anderem noch notwendige Modifikationen an den 36 im Tunnel verbauten Strahlventilatoren für eine Verschiebung des Eröffnungstermins gesorgt (siehe Artikel zum Thema).

Letzter Baustein der Kombilösung

Die Fertigstellung des Karoline-Luise-Tunnels stellt den letzten noch verbliebenen Baustein für die Vollendung der Karlsruher „Kombilösung“ dar. Bereits im Dezember 2021 waren der Stadtbahntunnel unter der Kaiserstraße und dem Südabzweig sowie die neue oberirdische Trambahntrasse in der Kriegsstraße in Betrieb gegangen (siehe Artikel zum Thema).

Benannt nach Markgräfin Karoline Luise von Baden

Benannt ist der Autotunnel nach der einstigen Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723-1783), die mit ihrer Bildersammlung die Grundlage für die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe schuf.

„Leistungsstarke Verkehrswege sind die Lebensadern unserer Stadt. Mit der heutigen Eröffnung des Autotunnels unterhalb der Kriegsstraße kann der Autoverkehr auf einer der zentralen Ost-West-Achsen nun wieder flüssig durch die Karlsruher Innenstadt fließen. Gleichzeitig stärkt der dadurch oberirdisch gewonnene Freiraum andere Mobilitätsarten und die Attraktivität der City insgesamt“, betont Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. „Wir feiern damit heute auch die Vollendung der Karlsruher ‚Kombilösung‘, die das Aussehen und die Aufenthaltsqualität in unserer Stadt nachhaltig positiv verändern wird“, hob er die Bedeutung dieses Tages für die jüngere Stadtgeschichte hervor.

Zudem bedankte sich Mentrup bei den Karlsruher Bürgerinnen und Bürgern, dem Einzelhandel und Anwohnern für ihre Geduld während der mehr als zwölf Jahre langen Bautätigkeiten für das „Jahrhundertprojekt Kombilösung“, das mit umfangreichen Fördermitteln von Bund und Land realisiert wurde.

Der in offener Bauweise errichtete Autotunnel unterhalb der Kriegsstraße besteht aus zwei nebeneinander verlaufenden Röhren. Während der Durchgangsverkehr im Tunnel vorankommt und das Staurisiko minimiert wird, werde die Kriegsstraße oberirdisch von Autos, Lärm und Abgasen entlastet – das verbessere die Lebens- und Aufenthaltsqualität im Bereich der südlichen Innenstadt. Fußgänger und Radfahrer bekommen breite Wege entlang der Kriegsstraße, „die durch eine Baumallee einen neuen Boulevard-Charakter erhalten hat und nun eben auch Platz für eine neue, begrünte Trambahntrasse bietet“. Autofahrer, die direkt ins Stadtzentrum wollen, können den Autotunnel über die Verbindungsrampen Ritterstraße und Lammstraße verlassen. Das Parkhaus des Einkaufscenters Ettlinger Tor (ECE) hat eine eigene Ein- und Ausfahrt für den Tunnel erhalten.

Mit modernster Sicherheitstechnik ausgestatttet

Mit dem Bau des Karoline-Luise-Tunnels hatte die Karlsruher Schieneninfrastruktur- Gesellschaft mbH (KASIG) im April 2017 begonnen und den Rohbau im Juli 2021 termingerecht fertiggestellt. Die betriebstechnische Ausstattung erfolgte dann im Zeitraum zwischen März 2021 und Oktober 2022. Der neue Autotunnel ist mit modernster Sicherheitstechnik ausgestattet. So ermöglichen beispielsweise 89 Kameras den Sicherheits- und Rettungskräften einen Blick in jeden Winkel des Tunnels, der zudem über 23 Notrufnischen, 18 Fluchttüren oder 12 Feuerwehrhydranten verfügt. Drei Anlagen zur Geschwindigkeitsüberwachung sorgen dafür, dass sich die Verkehrsteilnehmer an das vorgegebene Tempolimit halten. Im Tunnel ist zudem der Empfang von mehreren UKW und DAB+-Radiosendern möglich. Ebenso besteht Mobiltelefonempfang für die Netze der Telekom, O2-Telefonica und Vodafone. Anfallendes Regenwasser wird über insgesamt fünf Hebewerke in die städtische Kanalisation gepumpt.

KASIG-Geschäftsführer Alexander Pischon würdigte die Arbeit von Fachplanern und der ausführenden Baufirmen: „Ich danke allen Beteiligten, die dieses Teilprojekt der Kombilösung trotz der großen Herausforderungen letztlich zu einem erfolgreichen Abschluss geführt haben. Uns war immer wichtig, dass Sicherheit hierbei vor Schnelligkeit geht. Dennoch haben wir es mit allen Projektpartnern geschafft, dass der Tunnel noch vor Beginn der besucherstarken Vorweihnachtszeit in Betrieb gehen kann.“

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