Die Mitarbeitenden der Tafel wollen helfen, die Menschen mit Essen zu versorgen, aber die Lebensmittel und das Geld würden nicht ausreichen, so die SPD in ihrer Mitteilung. „Auch die Ehrenamtlichen, die sich bei den Tafeln engagieren, sind frustriert, können sie doch die Bedürfnisse nach Grundnahrungsmitteln nicht annähernd befriedigen“, berichtet Stadträtin Irene Moser aus verschiedenen Gesprächen während eines Besuchs bei einer Tafel. „Daraufhin sind wir natürlich aktiv geworden. Wir haben einen Antrag verfasst, der den Tafeln finanziellen Handlungsspielraum geben und die akuten Probleme auffangen soll. Wir müssen schnelle und unbürokratische Hilfe leisten. Unser Antrag wird in der kommenden Gemeinderatssitzung Ende des Monats beraten“, so Moser.
„Die Situation spitzt sich in den letzten Wochen immer weiter zu. Spätestens seitdem Menschen aus der Ukraine nach Karlsruhe fliehen müssen und auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind, stoßen die Tafeln an ihre Grenzen. Wir müssen einen Weg finden, alle Hilfsbedürftigen zu unterstützen. Die SPD-Fraktion macht sich für eine Interimslösung stark. Wir wollen zunächst die drei Karlsruher Tafeln mit je 5.000 Euro unterstützen“, so Yvette Melchien, Fraktionsvorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion, „um die dringendste Not zu lindern“.
Lebensmittel fehlen
„Ein großes Problem seien die fehlenden Waren. Einzelhändler und Supermärkte gehen immer verantwortungsbewusster mit ihren Lebensmitteln um und liefern deshalb weniger Lebensmittel an die Tafeln. Sicherlich ist das eine an sich lobenswerte Entwicklung, jedoch fehlen den Karlsruher Tafeln diese Lebensmittel. So müssen die immer weniger werdenden Lebensmittelspenden an immer mehr hilfsbedürftige Menschen verteilt werden“, erläutert Moser.
„Die Tafeln sind deutschlandweit unter Druck. Auch deshalb kann unser Antrag nur ein Anfang sein. Dass in Karlsruhe und deutschlandweit so viele Bürgerinnen und Bürger auf Spenden angewiesen sind, muss uns zum Nachdenken und Handeln bringen“, so Melchien.