Kundeninitiative KVV fordert zusätzlich undatierte Tageskarten im Vorverkauf

Die Kundeninitiative KVV fordert eine Weiterentwicklung des Konzepts der händisch entwertbaren Einzelkarten durch undatierte Tageskarten ein. Foto: cg

Die Kundeninitiative KVV fordert eine Weiterentwicklung des Konzepts der händisch entwertbaren Einzelkarten durch undatierte Tageskarten ein. Foto: cg

Wie von der Kundeninitiative KVV befürchtet, habe sich der Aufsichtsrat ohne weitere Nachweise zum Weiterbetrieb der Entwerter der „Schmalspurlösung“ des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) angeschlossen, die nur Einzelfahrkarten im Vorverkauf vorsieht.

Einzelkarten seien jedoch nur ein Teil der bisherigen flexiblen Stempelkarten, so die Kundeninitiative KVV: „Laut Verbundbericht 2019 sind in diesem Jahr vor Corona 4,7 Mio Tageskarten verkauft worden, das entspricht mindestens 9,4 Mio Fahrten, wenn man nur eine – und nicht bis 5 Personen – rechnet. Ohne Tageskarten erreicht man kein Angebot, das den bisherigen Stempelkarten nahe kommt, zumal Tageskarten spätestens ab 2 Personen wesentlich günstiger sind. Sie müssten auch nur einmal daheim ausgefüllt werden und sind damit leichter handhabbar.“

Die Kundeninitiative KVV hat deshalb einen Vorschlag beim KVV eingereicht, wie auch undatierte Tageskarten effektiv in Vorverkaufsstellen angeboten werden könnten. Die Abschaffung der Stempelkarten habe besonders Kinder und Senioren getroffen. Nachteile seien aber für alle Gelegenheitskunden entstanden. „Das Großformat der neuen Karten hat sicher für einige Senioren Vorteile. Für die meisten Gelegenheitskunden, die die Tickets im Geldbeutel mitführen, wäre das Angebot von selbst entwertbaren Karten im bisherigen Ticketformat besser handhabbar. Undatierte Tageskarten sollten damit auch wieder am Ticketautomaten angeboten werden. Nur vordatierte Tageskarten sind keine Lösung, da sie eine für den ÖPNV unrealistische Vorplanung benötigen“, so die Initiative.

Mit Einzel- und undatierten Tageskarten im Vorverkauf würde der KVV auch dem Ziel, dass die Kunden mit gültigen Ticket eine Bahn besteigen, näher kommen. Dann könnten im S-Bahnbereich die Gelegenheitskunden auch bei belegtem oder defektem Fahrkartenautomat mit einem gültigen Ticket die Bahn besteigen. Und in Karlsruhe könnten die Kunden an den 80 von 140 VBK/AVG-Haltestellen ohne Fahrkartenautomat bereits mit gültigem Tagesticket einsteigen – ohne sich erst in der Bahn am Fahrkartenautomat anstellen zu müssen. „Mobilitätseingeschränkte Personen sowie Mütter mit Kinderwagen können in der Bahn nicht zum Ticketautomat gehen und eine der flexibleren, meist günstigeren Tageskarten kaufen. Mit Tageskarten im Vorverkauf wäre dieses Problem behoben. Auch Fahrgäste, die im Bus hinten einsteigen müssen, hätten nicht das Problem, irgendwie beim Fahrer an eine Tageskarte zu kommen.“

Mit der Einführung der händisch entwertbaren Einzelkarten sei ein Teil der Probleme gemildert worden. Aber ohne Angebot von entsprechenden Tageskarten im Vorverkauf blieben viele Probleme bestehen, so die Kundeninitiative abschließend in ihrer Mitteilung.

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