Betrug bei Corona-Bürgertests: Durchsuchungen und Festnahmen in Karlsruhe

Polizei Karlsruhe. Foto: cg

Polizei Karlsruhe. Foto: cg

Sonderermittler der Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ermitteln seit mehreren Monaten gegen eine Tätergruppierung, die im Verdacht steht, mit betrügerischen Abrechnungen von Corona-Bürgertests einen Schaden in Millionenhöhe verursacht zu haben.

Am frühen Dienstmorgen (22. Februar 2022) nahmen Spezialeinheiten sechs Tatverdächtige im Alter zwischen 25 und 33 Jahren widerstandslos fest. Seitens der Staatsanwaltschaft Karlsruhe waren zuvor Haftbefehle gegen die Männer erwirkt worden. Mit einem Großaufgebot von insgesamt mehr als 200 Beamtinnen und Beamten durchsuchten Beamte der Kriminalpolizei Karlsruhe, Freiburg und Lörrach zusammen mit starken uniformierten Einheiten im Anschluss an die Festnahmen zahlreiche Wohnungen, Lokale, Büroräume sowie Teststationen.

Die Beschuldigten sollen unter anderem in Karlsruhe, im nördlichen Landkreis Karlsruhe sowie im Bereich Lörrach/Weil am Rhein zahlreiche Corona-Teststellen betrieben und gegenüber der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) weit mehr der kostenlosen Bürgertests abgerechnet haben, als tatsächlich durchgeführt worden waren. Die exakte Schadenshöhe kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden, dürfte nach derzeitigen Schätzungen aber im einstelligen Millionenbereich liegen.

Unter Mithilfe spezieller Finanzermittler des Polizeipräsidiums Karlsruhe hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe parallel zu der Durchsuchungs- und Festnahmeaktion von den Beschuldigten gegenüber der KVBW bereits geltend gemachte, aber noch nicht erfüllte Auszahlungsansprüche in Höhe von insgesamt mehr als 4,5 Millionen Euro pfänden lassen.

Im Rahmen der mehrstündigen Durchsuchungsmaßnahmen stellten die eingesetzten Polizeibeamten zudem unter anderem Bargeld in Höhe von etwa 1,3 Millionen Euro, zwei Schusswaffen nebst Munition sowie mehrere hochwertige Kraftfahrtzeuge und sonstige Wertgegenstände sicher. Die Auswertung der sichergestellten Beweismittel wird durch eine eigens hierfür eingerichtete Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei erfolgen.

Teststationen wurden geschlossen

Mehr als 50 Teststationen, die von der Tätergruppierung beziehungsweise deren Mittelsmännern betrieben worden sein sollen, wurden im Anschluss an die Durchsuchungsmaßnahmen unter Mitwirkung starker Polizeikräfte und der jeweiligen Gesundheitsämter geschlossen.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe befinden sich vier der festgenommenen Beschuldigten bereits in Untersuchungshaft. Die übrigen zwei Beschuldigten werden im Laufe des Mittwochnachmittags dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt.

Aktuelle TOP-Themen auf Durlacher.de

Fair Play beim Handball soll in Karlsruhe u.a. mit dem „Tribünen-Knigge“ gefördert werden. Archivfoto: cg

Karlsruher Handballvereine starten Fairplay-Aktion

Vier Karlsruher Sportvereine werben in einer gemeinsamen Aktion für ein faires Miteinander in den Handballhallen der Region.

mehr
Die aktuelle Sonderausstellung im Pfinzgaumuseum befasst sich mit der Geschichte der Durlacher Fayencen. Foto: cg

Pfinzgaumuseum: Badische Revolution und Fayencen in Durlach

Stadtführung „Auf den Spuren der Badischen Revolution 1848/49 in Durlach“ und Führung durch die Sonderausstellung „Aufgetischt! 300 Jahre Durlacher…

mehr
Rund 80 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung der Verwaltung, um sich über das neu gepante Verkehrskonzept für die Durlacher Altstadt zu informieren sowie Anregungen einzubringen. Foto: jow

Längere Fußgängerzone, weniger Autos und weniger Parkplätze: Stadtverwaltung stellt neues Verkehrskonzept vor

Das Thema sorgt in Durlach für emotionale Debatten, das war klar, das räumten auch die Vertreterinnen und Vertreter der städtischen Ämter ein. Die…

mehr

Neue Galerien

Weitere Fotos und Videos aus Durlach und Umgebung: Alle Galerien