Schnelle Koordination von Großeinsätzen

Schnelles Eintreffen am Einsatzort: Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Region Karlsruhe beschaffte aus Eigenmitteln drei Fahrzeuge für die Leitenden Notärzte, die so künftig eigenständig zum Einsatzort fahren können. Foto: ASB Karlsruhe

Schnelles Eintreffen am Einsatzort: Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Region Karlsruhe beschaffte aus Eigenmitteln drei Fahrzeuge für die Leitenden Notärzte, die so künftig eigenständig zum Einsatzort fahren können. Foto: ASB Karlsruhe

ASB Karlsruhe stattet Leitende Notärzte mit Fahrzeugen für Stadt und Landkreis aus.

Großer Verkehrsunfall, ein Wohnungsbrand mit mehreren Verletzten oder geplante Evakuierung von Straßenzügen nach einem Bombenfund: Bei solchen Großschadensereignissen koordinieren so genannte Leitende Notärzte (Kürzel: LNA) die Rettungskräfte. Sie entscheiden in Minuten, in welche passende Klinik Verletzte verbracht werden. Damit diese LNA künftig im Stadt- und Landkreis ohne Zeitverzug und eigenständig eintreffen können, wo sie gebraucht werden, stellt der ASB Region Karlsruhe drei neue Fahrzeuge bereit. Zusammen mit anderen Anbietern tragen die Karlsruher Samariter Sorge für die Notfallrettung.

Die zwei Ford Focus Kombi und ein VW T-Cross, die der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Baden-Württemberg e.V. Region Karlsruhe beschafft hat und weitgehend aus Eigenmitteln unterhält, stehen nun bereit. Als Standort für den nördlichen Landkreis wurde die Rechberg-Klinik (RKH) an der Edison-Straße in Bretten gewählt, für den südlichen zum einen das Städtische Klinikum Karlsruhe an der Moltkestraße, zum anderen die ViDia-Klinik in Karlsruhe-Rüppur.

Je nach Einsatzort um bis zu 30 Minuten verbesserte Verfügbarkeit am Ort

Direkten Zugriff auf die Fahrzeuge hat eine Gruppe aus fünf Leitenden Notärzten. Diese melden sich je nach zeitlicher Möglichkeit bei der Leitstelle zur Rufbereitschaft. Bei Bedarf starten sie nun eigenständig zum Einsatzort, ohne auf Dritte angewiesen zu sein. Christoph Nießner, Leitender Notarzt und Vorsitzender des ASB Region Karlsruhe, blickt zurück: „Bei einem Alarm musste die Leitstelle sich um die Abholung kümmern und zugleich das Ereignis koordinieren. Da konnten zwischen Alarm und Eintreffen des LNA an der Schadensstelle gut und gerne 40 - 50 Minuten vergehen.“ Die Zeit für das Abholen entfällt künftig.

„Daher rechnen wir je nach Einsatzort mit einer um bis zu 30 Minuten verbesserten Verfügbarkeit des LNA“, sagt Nießner mit spürbarer Erleichterung. „Der Rettungsdienstplan sieht zwar vor, dass Oberbürgermeister und Landrat Leitende Notärzte bestellen, allerdings ohne die Zubringerfrage befriedigend zu lösen“, wie er erklärt. So habe sich der ASB Region Karlsruhe Anfang des Jahres dazu entschlossen, entsprechende Fahrzeuge auf eigene Kosten anzuschaffen, die nun eingetroffen und ausgerüstet sind. Nießner: „Was den Stadt- und Landkreis Karlsruhe anbelangt, lösen wir damit eine Problematik, die für die Einsatzleitung im Rettungsdienst seit 25 Jahren bestand.“

Wichtig sind Leitende Notärzte vor allem wegen ihrer Übersicht am Schadensort und Kenntnis, wo Verletzte bestmöglich versorgt werden können. Auch für den öffentlich-rechtlichen Katastrophenschutz üben LNA als öffentlich bestellte Personen eine beratende Rolle aus. Diese nimmt Anästhesist Nießner wie auch seine vier LNA-Kollegen neben dem Beruf wahr.

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