„Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind Deine Blätter?“ – so lautet ein bekannter Weihnachtsklassiker. Das hübsche Bäumchen kann nicht nur eifrig besungen werden, es eignet sich auch bestens als Bastelvorlage für Elterngeschenke im Kindergarten. Denn dieses Thema lässt sich hervorragend verknüpfen mit dem Bildungs- und Entwicklungsfeld „Sinn, Werte, Religion“ des Orientierungsplans für Bildung und Erziehung für baden-württembergische Kindergärten. Dabei geht es darum, den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu vermitteln, um diese zu schützen und zu erhalten.
Thema Nachhaltigkeit wird beim Upcycling greifbar
Greifbar wird dies bei verschiedenen Aktionen sowie derzeit beim Basteln der Weihnachtspräsente für die Eltern. Beim Upcycling in der AWO-Kita „Sebold“ kleben die Vorschulkinder die Korken so zusammen, dass die Form eines Tannenbaums entsteht. Zum Schluss bekommt das kleine Kunstwerk mit grüner und brauner Farbe noch den passenden Anstrich. Fertig ist ein kreatives Geschenk, das bald die Weihnachtsdekoration der Familien bereichern wird.
Kita „Sebold“ startete vor zwei Jahren ein Recycling-Projekt
Die Bastelaktion ist jedoch kein zufälliges Zwischenspiel. Sie ist eingebettet in ein umfangreiches Projekt, welches Markus Graaf, Leiter der Kita „Sebold“, zusammen mit seinem Team vor zwei Jahren unter dem Titel „Aus Alt mach Neu. Braucht man das noch oder kann das weg?“ startete. Es ging darum, zu vermitteln, dass man auch Dinge zum Spielen nutzen kann, die schon da sind. „Wir baten die Eltern den Kindern ausrangierte Alltagsgegenstände mitzugeben“, erklärt Graaf. Dies sind z. B. Küchenlöffel, Schneebesen oder kleine Pappkartons. Die Kinder aus der Waldgruppe ergänzen die Sammlung regelmäßig mit kurzen, langen, dicken und dünnen Ästen, Herbstlaub und Kastanien. Die im Wald gesammelten Schätze werden z. B. an die Bauecke übergeben oder finden im Rollenspielbereich weitere Verwendung. Aus alten Milchtüten wurde ein kleines Haus für den Gruppenraum gebaut und anschließend auf Wunsch der Kinder tapeziert.
Klimaschutz spielt in allen AWO-Einrichtungen wichtige Rolle
„Wir setzen uns seit vielen Jahren für den Klimaschutz ein“, erzählt Esther Marggrander, Geschäftsbereichsleiterin der Kitas. Das Engagement im Bereich Klimaschutz umfasst alle Geschäftsbereiche der AWO Karlsruhe. Instrumente wie CO2-Fußabdrücke, Eco-Mapping, Regelungen zur Beschaffung, Workshops und Informationsangebote sind nur einige Bausteine für unsere Einrichtungen, ihre CO2-Emissionen zu senken und einen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität zu leisten. In diesem Kontext sind u. a. Kooperationen mit dem „Fortbildungszentrum für Technik und Umwelt“ am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entstanden. Fachveranstaltungen und Fortbildungen des KIT werden von den pädagogischen Fachkräften der Kitas sehr gerne angenommen.
AWO-Kitas haben CO2-Fußabdruck ermittelt
Bis heute haben folgende Kindertagesstätten der AWO Karlsruhe mittels eines CO2-Fußabdrucks ihre Klimaeffizienzklasse bestimmt und Klimaschutzmaßnahmen abgeleitet: Kita „Mikado“, Kita „les petits amis“, Kita „SieKids Villa Pusteblume“ und Kita „Windrad“. Die Teilnahme weiterer Einrichtungen ist in Planung. Um ökologisch nachhaltiges Handeln messbar und sichtbar zu machen, finden in jeder Kita im Laufe des Jahres pädagogische Projekte zum Thema Klimaschutz statt. Dazu gehören beispielsweise Bildungsangebote wie das aufgezeigte Upcycling-Basteln in der Kita „Sebold“, das Thema der Abfalltrennung, die Sensibilisierung für einen sorgsamen und achtsamen Umgang im Alltag mit Materialien, die Nutzung wiederverwendbarer Wet-Bags für nasse Kleidung, eine vielseitige und insektenfreundliche Bepflanzung.