Scherzhaft verniedlichend steht die Bezeichnung einer Aufregung im Paradies als Synonym für kleine Alltagskrisen im menschlichen Miteinander. Dass aber die Vertreibung aus dem biblischen Paradies mit seiner Endgültigkeit und Unwiderruflichkeit zu weit mehr als nur etwas Aufregung geführt hat, ist ein bekanntes Narrativ. Wie schnell Gewonnenes und Liebgewonnenes auf den Prüfstein gestellt werden kann, und wie schnell die Fragilität vertrauter, vermeintlich sicherer Lebensumstände ins Bewusstsein rücken kann, ist mit Bedrohungen wie Klimakrise, Pandemie und Krieg drastisch vor Augen geführt. Und ebenso schnell werden paradiesische Zustände erst als solche erkannt, wenn sie existentiell bedroht oder gar verloren sind.
Vernissage: Freitag, 8. April 2022, 19 Uhr. Ausstellungsdauer bis Samstag, 7. Mai 2022.