Verschiedene Video-, Sound- und Lichtinstallationen, Projektionen an Fassaden und Straßen, künstlerische Interventionen und interaktive Projekte insbesondere von lokalen Medienkünstlerinnen und -künstler sind vom 17. September bis 17. Oktober 2021 im öffentlichen Stadtraum von Karlsruhe zu sehen.
Wie wollen wir in Zukunft leben?
Unter dem Motto Connected Future lotet das diesjährige Festival die Grenzen und Möglichkeiten zwischen virtuellem und analogem Raum aus, zwischen der scheinbaren Distanz digitaler Technologien und dem Bedürfnis nach physischer Nähe und sozialer Interaktion. Die an der Schnittstelle von Kunst und Technologie arbeitenden Künstler stellen mit ihren häufig softwarebasierten Arbeiten ein hohes Bewusstsein für die komplexen gesellschaftlichen und psychologischen Dynamiken unter Beweis, die mit der Digitalisierung einhergehen. Sie erproben, wie heute durch Vernetzung und Austausch Zukunft gestaltet werden kann.
In erfolgreicher Kooperation von Kulturamt und ZKM erhalten Medienkünstler die Möglichkeit, ihre Werke an verschiedenen Standorten zu präsentieren. „Stadt und Medienkunst gehen in Karlsruhe eine starke Verbindung ein, die in die Stadtgesellschaft wirkt und in die Welt strahlt. Mit Connected Future greift das Festival gesellschaftliche Fragen mit globalen Dimensionen auf, die uns allen auf den Nägeln brennen. Es bringt Kunst, Wissenschaft und Technologie zusammen. Ich freue mich sehr, dass sich Karlsruhe mit den Seasons of Media Arts als von der UNESCO ausgezeichnete Stadt der Medienkunst nun schon im dritten Jahr im besten Licht präsentiert“ freut sich Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup über den Start des Kunstfestivals.
Neben Arbeiten wie ACCESS von Marie Sester, Saving Water von PONG.Li Studios und The Silent Chaos of Colors von Eva Judkins und Holger Förterer, die im letzten Jahr pandemiebedingt nicht gezeigt werden konnten, umfasst die diesjährige Ausstellung verschiedene Werke, die durch das UNESCO-Projektförderprogramm für Medienkunst der Stadt Karlsruhe unterstützt wurden. Gezeigt werden auch zwei Werke aus der vom Media Arts Cluster des UNESCO Creative Cities Netzwerks ins Leben gerufenen internationalen Initiative City to City, die Arbeit Klangkanal von Peter Weibel, ein vom Badischen Staatstheater produzierter literarischer Dialog mit den Kunstwerken sowie neue Werke der Karlsruher Künstlerinnen und Künstler Sarah Degenhardt, Sarai Rose Duke, Rainer Kehres, Jia Liu, Didi Müller, Andreas Siefert, Gerardo Nolasco-Rózsás und Dan Wilcox.
Dezentral in Karlsruhe erlebbar
„Medienkunst erlaubt durch ihren vernetzten Charakter dezentrale Lokalitäten. Sie kann das Museum verlassen und in den urbanen Raum hineinwirken. Das Vernetztsein der Medienkunst ist ein Vorschein auf die vernetzte Zukunft,“ erläutert Prof. Peter Weibel, Vorstand ZKM.
Die Seasons of Media Arts bespielen zahlreiche verschiedene Orte im öffentlichen Stadtraum. Dazu zählen der Werderplatz, die Südliche Waldstraße, der Stephanplatz oder den Nymphengarten. Daneben wird es Medienkunstwerke in Schaufenstern und Foyers, am Badischen Staatstheater, in der Kinemathek Karlsruhe, im Tollhaus, im ZKM und am Regierungspräsidium am Rondellplatz zu entdecken geben. „Das Festival ist einmalig, weil es Medienkunst in den öffentlichen Raum bringt, dorthin, wo die Menschen leben und arbeiten, sich begegnen oder flanieren. Ein Pflichttermin für alle Medienkunstbegeisterten!“ betont Bürgermeister Dr. Albert Käuflein.
Die Eröffnung des Festivals war zugleich die Stabübergabe von Dr. Susanne Asche an Dominika Szope, die ab dem 1. Oktober das Kulturamt und damit auch das große Vorhaben der UNESCO City of Media Arts leiten wird. „Die Seasons of Media Arts sind das Ergebnis von neuem Denken, kultureller Förderung und guter Zusammenarbeit. So kann ein Raum für Kreativität und Reflexion mit den Themen unserer Zeit entstehen, der inspiriert, vernetzt und verbindet,“ ergänzt Dominika Szope, ZKM.