Das Entwerten der Tickets in den Bussen und Bahnen im Verbundgebiet ist dann nicht mehr notwendig. Was bei vielen Mobilitätsanbietern im Nah- und Fernverkehr sowie in Großteilen des KVV bereits schon länger gängige Praxis ist, wird nun vollständig umgesetzt.
„Damit schaffen wir für unsere Fahrgäste eine einheitliche, transparente und somit kundenfreundliche Regelung für unser gesamtes Verbundgebiet. Unsere Fahrgäste müssen ihr Ticket nicht nochmal extra in einer Bahn oder in einem Bus entwerten, damit sie mit einem gültigen Fahrschein unterwegs sind. Das hat in der Vergangenheit auch zu einigen Diskussionen mit unseren Fahrausweisprüfern geführt, wenn ein Fahrgast mal aus Versehen vergessen hatte zu stempeln“, erklärt KVV-Geschäftsführer Dr. Alexander Pischon, die Umstellung auf die nun bald einheitliche Praxis. Auch der ÖPNV-Branchenverband VDV (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen) hatte den Verkehrsunternehmen schon vor einiger Zeit empfohlen, Tarifbestimmungen zu vereinheitlichen und nur noch entwertete Tickets zu verkaufen.
Ab Juli keine Entwerter mehr in Bus und Bahn
Letztmalig werden am 11. Dezember 2021 unentwertete Fahrscheine ausgegeben. Für diese Fahrscheine gilt dann, wie bisher nach jedem Tarifwechsel, eine Aufbrauchsfrist von sechs Monaten bis zum 11. Juni 2022. Danach verlieren diese Fahrscheine, wie gewohnt, ihre Gültigkeit. Nicht entwertete Tickets können noch bis zum 31.12.2022 in den KVV-Kundenzentren umgetauscht werden. Mit dieser Änderung beim Fahrscheinverkauf wird auch das Ende der Fahrschein-Entwerter in den Bussen und Bahnen im KVV eingeläutet. Die schuhkartongroßen Stempel-Apparate werden – sobald die sechsmonatige Aufbrauchfrist für die alten Fahrscheine im nächsten Frühjahr verstrichen ist – sukzessive aus den Fahrzeugen aller Verkehrsunternehmen im KVV ausgebaut. Ab dem 1. Juli 2022 wird es dann bei allen Verkehrsunternehmen im KVV keine Entwerter mehr in den Bussen und Bahnen geben.
Der Abschied von den Entwertern spiegelt auch das sich ändernde Kundenverhalten wider. Die Zahl der Einzelfahrscheine, die in Papierform gekauft werden und bislang noch abgestempelt werden müssen, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen. „Neben der großen Anzahl an Zeitkarten-Kunden, die ihre Karten gar nicht abstempeln müssen, kaufen sich immer mehr Fahrgäste die Einzeltickets digital über unsere Apps, die dort dann schon entwertet sind. So wurden die Entwerter in den Fahrzeugen immer weniger genutzt. Zudem sind viele Entwerter am Ende ihrer Lebensdauer angekommen und die veraltete Technik sehr wartungsintensiv. Oder sie werden oft durch Vandalismus beschädigt. Deshalb macht es auch betriebswirtschaftlich Sinn, die Apparate nun zum Sommer 2022 auszubauen“, macht Pischon deutlich.