Ziel von „Nachbarschaftslotsen“ ist es, Einsamkeit im Alter durch nachbarschaftliches Miteinander entgegenzuwirken. Dafür werden Seniorinnen und Senioren mit engagierten Ehrenamtlichen zusammengebracht, um miteinander Zeit zu gestalten. Koordinatorin Katharina Heinzelmann ist die Ansprechpersonen für alle Interessierten. Beim Kennenlernen der Senioren sowie der Ehrenamtlichen werden Interessen abgefragt, um passende „Lotsenpaare“ zusammenzustellen. Neben gemeinsamen Interessen und gegebenenfalls schönen Unternehmungen geht es auch darum, bei Bedarf auch weitergehende Hilfen und Unterstützung zu vermitteln.
Die Ehrenamtlichen „Lotsinnen und Lotsen“ sind über eine Ehrenamtsvereinbarung mit dem Diakonischen Werk Karlsruhe versichert und erhalten Unterstützung durch ein Fortbildungsangebot sowie regelmäßigen Erfahrungsaustausch untereinander und mit der Koordinatorin.
Gegenseitige Sympathie als Basis
Wie eine solche Begleitung aussehen kann, erzählen Frau S. und Frau B. Die Ehrenamtliche Frau B. und die Seniorin Frau S. kommen seit Februar 2020 zusammen. Einander vorgestellt haben Sie sich in einem gemeinsamen Gespräch mit Heinzelmann. Gemütlich bei Kaffee und Kuchen konnten Frau S. und Frau B. sich einen ersten Eindruck voneinander machen. Für beide stellte sich heraus, dass gegenseitige Sympathie bestand. Seitdem verabredet sich das „Lotsenpaar“ einmal in der Woche. Ihren gemeinsamen Nachmittag gestalten die beiden Frauen meist mit einem Spaziergang, gemütlichem Kaffeetrinken und dem gemeinsamen Einkaufen. „Frau B. und ich machen auch meine Sprachübungen“, berichtet Frau S. glücklich. Nach einem Schlaganfall fällt ihr das Sprechen noch schwer. „Gemeinsam üben ist viel besser als allein“, ergänzt die Seniorin.
Das gute Gefühl beim Kennenlernen hat sich in eine wertvolle Konstante entwickelt. Für die Seniorin bedeutet dies, eine Ansprechpartnerin zu haben, die ihr auch bei anderen Themen weiterhelfen kann. „Sie hilft mir auch, wenn ich wo anrufen muss oder begleitet mich zum Arzt“, erklärt die Seniorin. Frau B. als Ehrenamtliche freut sich, in ihrer Altersteilzeit eine so sinnvolle Aufgabe zu haben und für Frau S. eine wertvolle Unterstützung zu sein: „Es ist eine Bereicherung für uns beide.“ Beide Frauen freuen sich stets auf den Besuch und die gemeinsamen Unternehmungen.