Nachdem der Vereinssport lange Zeit auf Eis gelegt war, nimmt der Trainingsbetrieb bei der Turnerschaft Durlach allmählig wieder Fahrt auf. Neben zahlreichen, bereits bestehenden digitalen Angeboten bereiten sich jetzt Schritt für Schritt immer mehr Abteilungen auf die weitreichenden Lockerungen vor. Unterstützung bekommen sie dabei von einem neuen Impulsgeber.
Dies ist Seweryn Sadowski, der seit 1. März 2021 als hauptamtlicher Geschäftsführer für die Vereinsentwicklung der Turnerschaft Durlach mitverantwortlich zeichnet. Der gelernte Sport- und Kommunikationswissenschaftler soll den Vorstand um Mathias Tröndle, Manuel Rink und Bernhard Schaffner dabei unterstützen, den fast 1.300 Mitglieder starken Sportverein und seine zehn Abteilungen für die Zukunft zu rüsten und noch attraktiver für jüngere Menschen zu machen. Dass das in Zeiten der Corona-Pandemie kein leichtes Unterfangen wird, weiß Sadowski. „Der Zeitpunkt für meinen Einstieg war sicher nicht optimal, dafür habe ich aber ausreichend Zeit gehabt, um mir ein Bild über die Herausforderungen im Verein zu machen“, erklärt der 30-Jährige. Es geht dabei um stagnierende Mitgliederzahlen, zu wenige Sportstätten sowie begrenzte finanzielle Mittel. Und letztlich noch Corona als „Brandbeschleuniger“. Doch die Verantwortlichen setzen auf Handeln statt Jammern – und gehen mit Hochdruck an die Baustellen des Vereins heran.
Sanierter Freiplatz ermöglicht Außentraining
Sadowski spricht deshalb auch bevorzugt über die positiven Dinge, die gerade während der Pandemie realisiert werden konnten beziehungsweise können. So gelang es, den dringend sanierungsbedürftigen Freiplatz zu überholen. Die Handballtore und Basketballkörbe wurden erneuert, parallel dazu die Tennisplätze hergerichtet oder auch das verbleibende Gelände von Unkraut und Abfall befreit. Die Anlage sehe bereits jetzt grunderneuert aus, versichert der Geschäftsführer. In diesen Zeiten sei das besonders wichtig, um den eigenen Mitgliedern Sport an der frischen Luft zu ermöglichen. Dieser sei derzeit die verlässlichste Option.
Ab 8. Juni startet neuer Kurs „YogaPilates“
Wie ernst es dem Verein wirklich ist, sich weiterzuentwickeln, zeigt auch die Tatsache, dass die Turnerschaft selbst in Pandemiezeiten einen neuen Kurs ins Leben ruft: „YogaPilates“. An zwölf Terminen führt Kursleiterin Silvia Urban ab 8. Juni die Teilnehmer jeweils dienstags von 10 bis 11.30 Uhr in die Welt des Yoga und Pilates ein (siehe „Weitere Informationen“). „Wir sind uns natürlich bewusst, dass ein neuer Kurs aktuell ein wenig gewagt ist“, gibt Sadowski zu. Doch die Durlacher sehnen sich endlich wieder nach Struktur und Regelmäßigkeit. Der neue Kurs solle ihnen einmal wöchentlich die Gelegenheit geben, am Vereinsleben wieder teilzunehmen, gemeinsam Sport zu treiben. Gerade deswegen haben die Verantwortlichen auch keine Angst vor dem neuen Projekt. Ob der Kurs letzten Endes dann stattfinden kann, hänge in erster Linie vom künftigen Infektionsgeschehen ab. Sollten Präsenztermine nicht möglich sein, hat die Turnerschaft aber bereits Plan b in der Hinterhand: einen digitalen Kurs.
Noch zahlreiche Ideen in der Schublade
Darüber hinaus gibt es bereits weitere Ideen, die hinter den Kulissen eifrig diskutiert und geplant werden, verrät Sadowski. Doch dazu müsse erst einmal der tägliche Trainingsbetrieb konstant laufen. Denn erst dann mache es Sinn, sich mit weiteren Ideen zu beschäftigen. Eins ist dem Geschäftsführer ungeachtet der Situation besonders wichtig: „Wir haben vielleicht begrenzte Mittel zur Verfügung“, erklärt Sadowski. Diese setze der Verein aber mit Sachverstand und Liebe um. Er hoffe, dass die Durlacher das in Zukunft noch mehr zu spüren bekommen. Denn letztlich gilt überall die gleiche Wahrheit: Vereinssport lebt vom Ehrenamt. Und dieses ist vor allem in diesen Zeiten gefragter denn je.