Karlsruhe bekennt sich mit Regenbogenfahne zu Gleichberechtigung

Mit einer Regenbogenfahne stellt Karlsruhe sich an die Seite der LSBTTIQ-Gemeinschaft als Bekenntnis zu Freiheit und Toleranz. Foto: Stadt Karlsruhe

Mit einer Regenbogenfahne stellt Karlsruhe sich an die Seite der LSBTTIQ-Gemeinschaft als Bekenntnis zu Freiheit und Toleranz. Foto: Stadt Karlsruhe

Während eine gesellschaftspolitische Debatte um Sport und dessen Strahlkraft, Toleranz und Gleichberechtigung aktuell die Berichterstattung zur Fußball-Europameisterschaft prägt, setzt die Stadt Karlsruhe mit ihrer Regenbogen-Fahne am Rathaus am Marktplatz im Pride-Monat Juni ohnehin ein Zeichen.

Das Thema der Gleichstellung nicht-heterosexueller Menschen hatte dieser Tage Auftrieb erhalten. Der europäische Fußball-Dachverband UEFA hatte der Stadt München untersagt, das dortige Stadion am Mittwochabend (23. Juni 2021) zur EM-Partie Deutschland gegen Ungarn in Regenbogenfarben zu beleuchten: ein Symbol der LSBTTIQ-Gemeinschaft. Die Aktion war als Antwort auf das EU-weit kritisierte neue ungarische Gesetz geplant, das unter anderem ein Verbot von Jugendlichen zugänglichen Medien oder auch Werbung vorsieht, welche etwa homo- oder transsexuelle Inhalte aufweisen.

Die UEFA sieht im Münchner Plan eine zu starke Durchmischung von Sport und Politik, hieß es zur Begründung. Daraufhin kündigten beispielsweise Frankfurt am Main, Köln und Berlin an, Stadien in ihren Städten regenbogenfarben illuminieren zu wollen. Da das Beleuchten des im Umbau befindlichen Fußballstadions im Wildpark nicht möglich ist, steht unter anderem die Regenbogenfahne im Herzen der Stadt für das Karlsruher Selbstverständnis: eine offene Gesellschaft und Gleichberechtigung aller Menschen. LSBTTIQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, transgender, intersexuell und queer, um – betont noch immer nicht umfassend – verschiedene sexuelle Identitäten und deren Rechte in das allgemeine Bewusstsein zu rücken.

Weitere Informationen

Mehr Information und Beratung für LSBTTIQ

Die Stadt Karlsruhe sucht den gezielten Austausch mit der gesamten Bürgerschaft, möchte so auch aktiver mit der LSBTTIQ-Gemeinschaft kommunizieren und entsprechend agieren. Sie soll sich informiert, beraten, mitgenommen fühlen. Im Zuge des geplanten Relaunchs des städtischen Internetauftritts sollen sich drei Seiten auf www.karlsruhe.de explizit an LSBTTIQ richten: für Beratung, queeres Leben und weitere Informationen.

Wie die Stadtverwaltung im jüngsten Sozialausschuss – nichtöffentlich, da noch in Ausarbeitung und Abstimmung – berichtete, ist unter anderem ein Verlinken zur Website queerka.de vorgesehen. Mehrere etablierte Akteure sind mit im Boot, darunter pro familia, LA ViE (das queere Jugendzentrum des Stadtjugendausschusses), die AIDS-Hilfe – und es geht um mehr als Information. Auch die Antidiskriminierungsstelle ist eingebunden. Es ist ein Vortasten zu lebendigem Austausch frei von Scheu und Vorurteilen, um persönlich und gesellschaftlich erreichbar sein und auch adressieren zu können. Dazu will die Stadt bestehende Netzwerke nutzen und die eigene Vernetzung erweitern.

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