Packend und hautnah berichtete er von seinen Erlebnissen als Regimegegner der ehemaligen DDR. Von der Stasi verfolgt, filmte Siegbert Schefke zusammen mit dem Fotografen Aram Radomski heimlich die Montagsdemonstrationen in Leipzig. Das Material spielte er westlichen Medien zu – seine Bilder gingen um die Welt und gehören zum Bildgedächtnis der friedlichen Revolution von 1989. Später wurde er für seine Verdienste um die Deutsche Einheit auch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Für die Schülerinnen und Schüler war sein Vortrag ein Beleg für gelebte Zivilcourage und dafür, was das mutige Eintreten für demokratische Grundrechte bewirken kann. Siegbert Schefke berichtete sehr authentisch nicht nur über die Gegebenheiten des 9. Oktober 1989 in Leipzig, sondern erzählte auch ehrlich über persönliche Enttäuschungen, die er durch den Verrat von engen Freunden erleben musste, indem diese der Stasi Informationen weitergaben, um ihn zu diffamieren. Den Zuhörerinnen und Zuhörern konnte so der Zugang zu einem einmaligen zeitgeschichtlichen Ereignis hautnah vermittelt werden.