Noch vor Eintreffen des eigentlichen Vortragenden, Arno Klemm der Firma Dr. Willmar Schwabe, welcher sich verspätet hatte, stellte Georg Ernst Gerardi vom Stadtplanungsamt Karlsruhe klar, dass es sich bei der Konzeptvorstellung um einen Teil des gemeinhin bekannten BMD-Geländes handelt (siehe Bild und Grafik). Dieses Gelände wurde von der Firma Schwabe 1999 erworben und sollte ursprünglich als Erweiterung des eigenen Firmenbetriebs genutzt werden. Aus verschiedenen Gründen kam man dann aber davon ab. Vor allem, da die Geruchsbelastungen der Produktion und Abfüllung zu nah an stark bewohntem Innenstadtgelände angrenzen würde.
Dann übernahm Architekt Klemm den Bild-Vortrag und erörterte das seit etwa 2018 in der Entwicklung befindliche Bebauungskonzept des Geländes zwischen „Grüner Krebs“ und Pfinztalstraße. Klemm betonte, dass man als Durlacher Unternehmen – mit hoher Identifikation für den Stadtort – die Planung lebensnah gestalten wolle. So wolle man zum einen eine gesunde Mischung aus Wohnen und Gewerbe realisieren. Zum anderen werde man Gebäude und Hallen mit guter Substanz erhalten und Neubauten so integrieren, dass sowohl der Industriecharakter mit seiner langen Geschichte bestehen bleiben könne, als auch das Interesse einer vielschichtigen Mieterschaft geweckt würde.
Im Gewerbegebiet soll Wohnfläche entstehen
Man befinde sich mit allen Behörden und underen Gremien im ständigen Austausch. „Die Konzeptplanung befindet sich im Fluss“, so Klemm, man habe sich mit Unterstützung von Ortsvorsteherin Alexandra Ries mit Wirtschaftsbürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz auf einen Anteil von 40 Prozent Wohnfläche geeinigt. Das sei deswegen erwähnenswert, so Klemm, weil das Gebiet bis jetzt als reines Gewerbegebiet ausgewiesen sei. Neben Wohnen, könne man sich auch Gastronomie, Kitas und eine Markthalle vorstellen, alles abhängig davon, ob man Betreiber findet.
Auf die Frage nach einem Zeitplan gehe Klemm nicht vor einem Baustart 2022/2023 aus. Anschließend wird der Umbau, der in verschiedene Segmente unterteilt sein wird, weitere eineinhalb Jahre dauern. Der Arzneimittelkonzern mit etwa 1.400 Mitarbeitern will mit dieser Investition ein klares Signal zum Standort Durlach setzen, so will man unter anderem auch die Aufwertung der Pforzheimer Straße voranbringen.
Und obwohl noch viele Fragen offen sind, wie beispielsweise die Parksituation oder das Gedankenspiel der Integration einer in Durlach dringend benötigten Sporthalle in das Gelände, freut sich Ortsvorsteherin Ries über das Engagement und bezeichnet es als beste Wirtschaftsförderung für das B-Zentrum Durlach.