Karlsruhe ist mit Teilen des Stadtgebiets dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord e. V. beigetreten. Schon vor über vier Jahren hat der Gemeinderat einen Beitritt befürwortet. Bedingt durch die Beitrittswünsche von sieben weiteren Kommunen und die dafür notwendigen rechtlichen Schritte ist mit dem Inkrafttreten der Veröffentlichung der vom Regierungspräsidium Karlsruhe erlassenen Rechtsverordnung die Aufnahme vollzogen. Die Flächen von Durlach, Hohenwettersbach, Stupferich, Wettersbach und Wolfartsweier sind nun Teil des mit rund 420.000 Hektar bundesweit größten Naturparks in Deutschland. Voraussichtlich Mitte April treten die neuen Kommunen im Rahmen einer Mitgliederversammlung auch offiziell dem Naturparkverein bei.
Mitgliedschaft stärkt naturverträgliche Erholungsnutzung
Bürgermeisterin Bettina Lisbach freut sich über den Beitritt: "Die Mitgliedschaft im Naturpark stärkt die Region in den Schwarzwald hinein nachhaltig, sie fördert die naturverträgliche Erholungsnutzung und ermöglicht deren behutsame Entwicklung". Erste Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der KTG Karlsruhe Tourismus GmbH Gabriele Luczak-Schwarz ergänzt: "Der Naturpark ist weit mehr als ein Erholungsgebiet vor den Toren Karlsruhes. Hier fügen sich Naturerlebnis, Sport und Freizeit aber auch Kultur, Genuss und regionale Produkte zu einem vielfältigen, bunten Schaufenster unserer Region zusammen. Wir begrüßen sehr den Beitritt Karlsruhes, so können sich die Aktivitäten der quirligen Großstadt mit denen des landschaftlich reizvollen Umlands verzahnen – wegweisend für weitere gemeinsame, spannende Projekte".
Damit reicht der Schwarzwald nicht nur geologisch bis nach Karlsruhe, sondern er rückt noch näher ins Bewusstsein der Menschen als vielfältige Kultur- und Erholungslandschaft mit herausragender Bedeutung für Naturschutz und Landschaftspflege. Die Stadt entwickelt damit auch eine Achse vom stadtnahen Raum über die vielfältige Kulturlandschaft des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord bis hinein in die wilde Welt des Nationalparks Schwarzwald, mit dem die Stadt eine Patenschaft verbindet.
Neue Chancen für Tourismus und attraktive Angebote
Wichtige Ziele im Naturpark sind die Bewahrung der Kulturlandschaft und deren verträgliche Nutzung für Naherholung und Tourismus. Mit dem Beitritt zum Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord eröffnen sich auch für die KTG Karlsruhe Tourismus GmbH neue Chancen, ist sich André Lomsky, Geschäftsführer der KTG sicher: "Mit der NaturRADtour Karlsruhe gibt es bereits ein Produkt, dass Karlsruhe mit dem Naturpark verbindet. Für die Zukunft gilt es nun, das Portfolio des Naturparks geschickt für Karlsruhe zu nutzen und in enger Abstimmung mit den städtischen Ämtern, den Ortsverwaltungen und Ortschaftsräten und den Leistungsträgern vor Ort ein attraktives Angebot für Gäste und Einheimische zu schaffen."
Erweiterungsflächen passen sich hervorragend ein
Die Erweiterungsflächen in Karlsruhe passen sich hervorragend in die Zielsetzung des Naturparks ein: großflächige Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete, hochwertige FFH-Gebiete oder auch Waldschutzgebiete zeugen fast flächendeckend von den wertvollen Naturräumen in unmittelbarer Nähe zur Großstadt. Viele geschützte Tier- und Pflanzenarten haben hier ihre Lebensräume und zeugen von einer großen Biotopvielfalt.
Bereits in normalen Zeiten und besonders während der Corona-Pandemie nutzen die Menschen diese ausgezeichneten, stadtnahen Landschaften bis hinein in die entfernteren Räume des Naturparks. Stadterholungsräume gehen nahtlos über in die Region und verbinden so auch touristische Angebote. Und man braucht dazu nicht einmal das Auto. Umweltfreundlich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Pedelec oder mit der Stadtbahn geht es hinaus in den Naturpark und wieder zurück in die nahegelegene Stadt.
Schwarzwald Mitte Nord ist größer Naturpark Deutschlands
Auch der Vorsitzende des Naturparks, Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack, freut sich über die neuen Städte und Gemeinden: "Mit der Erweiterung ist unser Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord wieder zu Deutschlands größtem Naturpark geworden. Das ist für uns Ansporn und Verantwortung zugleich, als wichtiger Ideengeber in der Familie der deutschen Naturparke auch in Zukunft Zeichen zu setzen. Wir sind mit unserem neuen Naturpark-Plan 2030 strategisch bestens aufgestellt, um die inhaltlichen Herausforderungen zu meistern. Wir heißen alle neuen Städte und Gemeinden sehr herzlich willkommen".
Voraussichtlich im Sommer ist im Karlsruher Stadtwald eine gemeinsame symbolische Eröffnungsfeier geplant.