Nach drei Tagen Tunnel-Betrieb fällt eine erste Zwischenbilanz der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), die mit ihren Tram- und Stadtbahnen durch den Tunnel in der Innenstadt fahren, positiv aus.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Start des Tunnel-Betriebs und der Umstellung auf das neue Liniennetzkonzept. Die technischen Anlagen der Bahninfrastruktur haben gut funktioniert. Es gab keine sicherheitsrelevanten Vorkommnisse und die Bahnen konnten bislang planmäßig den Tunnel passieren“, erklärt Dr. Alexander Pischon, Geschäftsführer der VBK und AVG. Für eine profunde Bewertung des Tunnelbetriebs sei es indes noch zu früh. „Hierzu müssen wir uns sicherlich noch die nächsten paar Tage anschauen, wenn uns der Berufs- und Schülerverkehr mit hohem Fahrgastaufkommen dann etwas belastbarere Ergebnisse bringt“, so Pischon.
VBK und AVG erfreut über positive Resonanz
Der Geschäftsführer von VBK und AVG freute sich über die positive Resonanz der Bürgerinnen und Bürger zum Start des Tunnelbetriebs. „Nachdem so viel Arbeit, Schweiß und auch so manche Träne in den letzten Jahren in dieses Projekt geflossen ist, haben wir uns sehr über die vielen schönen Rückmeldungen gefreut, die uns via Social Media, die Kundenzentren, die Service-Hotline, unsere Info-Personale im Stadtgebiet oder auch in persönlichen Gesprächen erreicht haben. Das macht uns sehr stolz“, sagt Pischon. „Gerne geben wir dieses Lob an die die KASIG, die beteiligten Baufirmen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von AVG und VBK weiter, die dieses Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss geführt haben. Gleichzeitig ist dieses Lob natürlich Verpflichtung und Motivation zugleich, diese erfolgreiche Arbeit fortzusetzen und den Menschen in Karlsruhe und der Region auch weiterhin ein qualitativ hochwertiges ÖPNV-Angebot zu machen.“
Dennoch sehen die beiden kommunalen Verkehrsunternehmen Optimierungsbedarf für den Betrieb der kommenden Tage und Wochen. „Dass noch nicht alle rund läuft bei solch einem komplexen und großen Infrastrukturprojekt, ist ein Stück weit normal“, räumt Pischon ein. „Letztlich ist das wie im Sport: Das beste Training kann den Wettkampf nicht ersetzen. Die ersten drei Tage haben bereits gezeigt, dass wir noch an einigen Stellschrauben drehen müssen, um den Betrieb im Tunnel weiter zu optimieren.“
Defekte Aufzüge, instabile Fahrgastinfo
So hatten die VBK als Betreiber des Tunnels mit Störungen der Aufzüge an den Haltestellen zu kämpfen. Auch die Fahrgastinformation an den unterirdischen Haltestellen lief instabiler als vorgesehen und die digitalen Displays konnten nicht alle Fahrten der AVG-Stadtbahnen anzeigen. Letzteres soll dann vorrausichtlich ab morgen wieder möglich sein. „Auch hinsichtlich der Stabilität der Fahrgastinformation werden wir in den nächsten Tagen sicherlich nochmal nachbessern“, verspricht Pischon. Zudem werden in den kommenden Tagen und Wochen noch einige Restarbeiten im Tunnel planmäßig durchgeführt, um allen ÖPNV-Nutzern einen optimalen Service bei ihrem Weg zur Haltestelle bzw. ihrer Fahrt zu ermöglichen.
Auch für die Fahrgäste markiert der Start des Bahnbetriebs und das gleichzeitige Ende des oberirdischen Bahnverkehrs in der Kaiserstraße ein neues ÖPNV-Zeitalter in der Fächerstadt, das mit einigen Änderungen und Umstellungen verbunden ist. Denn neben dem Stadtbahntunnel ging am Samstag nicht nur die neue Bahntrasse in der Kriegsstraße in Betrieb, mit der eine weitere wichtige Ost-West-Verbindung geschaffen wurde und mit der auch die südliche Innenstadt an den ÖPNV angebunden wird, sondern auch das neue Liniennetz. Der Stadtbahntunnel wird den öffentlichen Nahverkehr in Karlsruhe und der Region noch leistungsstärker machen. Gleichzeitig eröffnet die Kombilösung neue Perspektiven für die Stadtentwicklung Karlsruhes.