Der Korso wurde vom Verein Treffpunkt Schienennahverkehr Karlsruhe (TSNV) organisiert und durchgeführt. Zum Abschied säumten die Bürgerinnen und Bürger in sehr großer Zahl – darunter auch eine Vielzahl an Fotografen – die Strecke. Vor allem im Bereich des Marktplatzes war der Andrang besonders groß. Viele Zuschauer nutzten Bänke, Stühle oder sogar selbst mitgebrachte Trittleitern, um sich den besten Blick auf den historischen Bahn-Korso zu sichern. Bisweilen gab es auch Applaus bei der Durchfahrt einzelner Fahrzeuge.
Bevor die sechs historischen Straßenbahn- und Stadtbahnwagen aus den 1930er bis 1990er-Jahren vom Kronenplatz aus gemeinsam zu ihrer großen „Abschiedstour“ am Nachmittag in die Kaiserstraße einbogen, waren sie bereits zwischen 12 Uhr und 14.30 Uhr alle 15 Minuten auf einer sich im Stadtzentrum zu einem Ring überlagernden Sonderlinie unterwegs gewesen. Ab circa 14 Uhr hatten sich dann sich nach und nach alle Fahrzeuge am Konzerthaus gesammelt und waren von dort aus über Rüppurrer Tor zum Kronenplatz aufgebrochen, wo der Korso durch die Kaiserstraße seinen Anfang nahm.
Mit Eröffnung des Stadtbahntunnels fahren ab diesem Sonntag keine Straßen- und Stadtbahnen mehr durch den zentralen Abschnitt der Kaiserstraße. Damit endet der oberirdische Gleisbetrieb zwischen Kronenplatz und Europaplatz, der am 21. Januar 1877 mit der ersten Pferdebahn zwischen Gottesauer Platz und Mühlburger Tor seinen Anfang genommen hatte.