Warnstreik von ver.di legt Bahn- und Busverkehr der VBK lahm

Busdepot der Verkehrsbetriebe Karlsruhe. Foto: Sarah Fricke/KVV

Busdepot der Verkehrsbetriebe Karlsruhe. Foto: Sarah Fricke/KVV

Die Gewerkschaft ver.di hat für heute (22. Oktober) und morgen (23. Oktober 2020) die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen.

Hierdurch sind die VBK gezwungen, den Trambahnverkehr (Linien 1-6 und S2) und den Busbetrieb komplett einzustellen.

Seit den frühen Morgenstunden kommt es zu Arbeitsniederlegungen in betriebsrelevanten Bereichen – unter anderem in der Werkstatt, beim Fahrstrom, der zentralen Leitstelle und bei den Einsatzfahrzeugen der Leitstelle. Darüber hat die Gewerkschaft ver.di die VBK erst heute Morgen um kurz nach fünf Uhr informiert. Die Warnstreiks werden morgen ganztätig fortgesetzt und dauern lauft Warnstreik-Aufruf von ver.di bis voraussichtlich Samstag, 24. Oktober 2020, 4 Uhr, an. *Bitte Aktualisierung unten beachten!

Durch die gezielte Bestreikung dieser Bereiche ist kein sicherer Bahn- und Busbetrieb mehr möglich. Heute Vormittag werden daher ab circa 9.30 Uhr die Trambahnen und Busse der VBK sukzessive in ihr Depot zurückkehren. Gegen 11 Uhr wird der Trambahn- und Busverkehr dann für heute und morgen leider komplett eingestellt werden müssen.

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) ist von dem ver.di-Streik nicht betroffen. Die Stadtbahnen und Busse der AVG verkehren weiterhin regulär.

Ergänzung | Stellungnahme von ver.di

Verkehrsbetriebe Karlsruhe sperren Beschäftigte aus  – Tarifkonflikt wird ohne Not auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen

Heute hat ver.di einige Bereiche der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) zum Warnstreik aufgerufen, da es immer noch kein Angebot der Arbeitgeber im Tarifkonflikt im ÖPNV Baden-Württemberg gibt. Dies ist ein unangekündigter Warnstreik, der in folgenden Bereichen stattfindet: Leitstelle, Funkwagen, Fahrstrom, Unterflurdrehmaschine, Wagenbau und Schienenfahrzeugrevision.

ver.di hat bei den letzten Warnstreiks bewusst den Fahrdienst nicht aufgerufen, so auch heute in Karlsruhe. ver.di will damit die Bevölkerung, insbesondere Schülerinnen und Schüler, so wenig wie möglich belasten.

Die Geschäftsführung der VBK hat heute Morgen nun den Beschluss gefasst, alle Fahrzeuge einfahren zu lassen und damit den Betrieb einzustellen, begründet wird dies mit Sicherheitsbedenken. „Die VBK eskaliert hier auf dem Rücken ihrer Fahrgäste. Wir wollten genau das verhindern“, so Thorsten Dossow Geschäftsführer von ver.di Mittelbaden-Nordschwarzwald. Dossow war heute Morgen selbst zwischen 5.30 und 7.00 Uhr in den Bereichen vor Ort. Alle Beschäftigten hatten ihm signalisiert, mit der bestehenden Notdienstvereinbarung den Betrieb aufrechterhalten zu können. In der Leitstelle hat die Gewerkschaft deshalb sogar die Personenzahl um eine weitere Person aufgestockt.

Die Fahrerinnen und Fahrer werden ab heute Mittag 12.00 Uhr bis Samstag 4.00 Uhr freigestellt – mit der Androhung, kein Gehalt von Seiten der VBK zubekommen.

Andreas Schackert, ver.di Verhandlungsführer: „Die Aussperrung der Fahrerinnen und Fahrer ist eine massive Provokation. Während wir versuchen, den Tarifkonflikt zu deeskalieren, ziehen die Arbeitgeber die schärfste und umstrittenste Waffe im Arbeitskampf. Wir werden die Beschäftigten in dieser Situation nicht schutzlos ihrem Arbeitgeber aussetzen.“

ver.di hat der Personalchefin der VBK signalisiert, jederzeit Gesprächsbereit zu sein, um bei der Notdienstvereinbarung nach zu steuern. Sollte die VBK dennoch an der Aussperrung festhalten, werden die Fahrerinnen und Fahrer morgen früh ihre Arbeitskraft anbieten, um ihrem Arbeitgeber und der Bevölkerung zu signalisieren: Wir sind bereit zu fahren.

Aktualisierung (21 Uhr) | Mitteilung der VBK

VBK bieten morgen reguläres Fahrplanangebot auf allen Bus- und Trambahnlinien an

Auch am morgigen Freitag, 23. Oktober 2020, kommt es aufgrund des Warnstreiks der Gewerkschaft ver.di zu betrieblichen Einschränkungen bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK). Die Gewerkschaft hat für den morgigen Tag zu weiteren Arbeitsniederlegungen in betriebsrelevanten Bereichen der VBK – unter anderem in der Werkstatt, beim Fahrstrom, der zentralen Leitstelle und bei den Einsatzfahrzeugen der Leitstelle – aufgerufen. Die VBK sind bestrebt, diese Streikausfälle mit einem angepassten Personalkonzept so zu kompensieren, dass morgen auf allen VBK-Buslinien und Trambahnlinien (Linien 1-6 und S2) wieder ein stabiler und sicherer Fahrbetrieb für die Fahrgäste ermöglicht werden kann.

„Unser kommunales Verkehrsunternehmen hat ein großes Interesse, dass der Tarifkonflikt im öffentlichen Nahverkehr nicht auf dem Rücken unserer Fahrgäste ausgetragen wird. Deshalb haben wir heute große Anstrengungen unternommen, um unseren Fahrgästen am Freitag unser reguläres Fahrplanangebot bieten zu können“, erklärt VBK-Geschäftsführer Dr. Alexander Pischon.

Der Fahrdienst der VBK ist von dem morgigen Warnstreik nicht betroffen. Dennoch kann es aufgrund der durch den Warnstreik ausgedünnten Personal- und Fahrzeugsituation in diesen betriebsrelevanten Bereichen auch morgen im gesamten Tagesverlauf zu einzelnen Fahrtausfällen auf allen Bus- und Trambahnlinien der VBK kommen. Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) ist – wie auch heute schon – am Freitag nicht von den Warnstreiks betroffen. Alle AVG-Stadtbahnen verkehren regulär.

Nach intensiven Gesprächen hat ver.di den VBK heute zugesichert, dass die Gewerkschaft das Verkehrsunternehmen bei zukünftigen Warnstreiks hierüber früher in Kenntnis setzt, als dies heute Morgen der Fall war. Auch am heutigen Donnerstag war es nach einem Streikaufruf von ver.di zu Arbeitsniederlegungen bei den VBK in den oben genannten betriebsrelevanten Bereichen gekommen. Über den Warnstreik hatte ver.di die VBK allerdings erst heute Morgen gegen kurz nach fünf Uhr informiert. Eine bestehende Notdienstvereinbarung zur Aufrechterhaltung des Betriebs konnte aufgrund dieser kurzfristigen Streik-Ankündigung dann nicht mehr umgesetzt werden, so dass sich die VBK gezwungen sahen, den Bus- und Bahnbetrieb im Laufe des Vormittages komplett einzustellen.

Aktualisierung (23. Oktober) | Mitteilung der AVG

Fahrzeugverfügbarkeit im AVG-Stadtbahnbetrieb nimmt aufgrund ver.di-Streik ab

Die Fahrzeugverfügbarkeit im Stadtbahnbetrieb der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) wird in den nächsten Tagen sukzessive abnehmen. Für die Fahrgäste kann das bedeuten, dass auf Fahrten, die regulär in Doppelbehängung geplant sind, nur ein Stadtbahnfahrzeug zur Verfügung steht oder dass einzelne Fahrten sogar ganz ausfallen müssen. Grund dafür ist der derzeitige Streik, zu dem die Gewerkschaft ver.di unter anderen die Beschäftigten aus den Fahrzeugwerkstätten der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) aufgerufen hat.

Sämtliche Fahrzeuge der AVG werden regelmäßig beim Schwesterunternehmen gewartet. Abhängig von ihren zurückgelegten Fahrtkilometern rücken sie zu festgelegten Zeiten in die große Werkstatt im Karlsruher Rheinhafen ein. Dann werden dort sicherheitsrelevante und damit auch von den Zulassungsbehörden vorgegebene Arbeiten durchgeführt. Dazu gehören beispielsweise die regelmäßige Kontrolle der Radreifen – elementar für die sichere Schienenlage – der Bremsanlagen oder der Funkanlage. Können diese Wartungen nicht wie geplant stattfinden, müssen die betroffenen Fahrzeuge aus Sicherheitsgründen stehen bleiben.

Von den Einschränkungen betroffen sein können ab Samstag, 24. Oktober 2020, alle Linien der AVG mit Ausnahme der Linien S1 und S11. Dort setzt das Unternehmen ausschließlich Einsystembahnen ein, die nach derzeitigem Stand aufgrund einer Sondervereinbarung mit den VBK in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. „Der zweitägige ver.di-Streik trifft uns hart – vor allem, weil er unangekündigt gestartet hat. Wir hatten keine Möglichkeit mehr, systemrelevante Wartungsarbeiten neu zu disponieren“, erklärt Kai Kampermann, AVGQualitätsmanager. Über 40 Stadtbahnfahrzeuge werden eventuell ab Montag infolge ausgefallener Werkstattbehandlung nicht einsatzbereit sein – genau beziffern lässt sich das aufgrund der Streiklage derzeit noch nicht. Die Flotte der AVG-Zweisystembahnen umfasst insgesamt rund 160 Fahrzeuge.

„Die gute Nachricht ist, dass wegen der baden-württembergischen Herbstferien zumindest weniger Schüler unterwegs sind, sodass mehr Kapazitäten für andere Pendler ermöglicht werden. Für uns erschwerend hinzu kommen jedoch wiederum bewusst in die Herbstferien gelegte und lange im Voraus geplante Baumaßnahmen auf den Strecken im Murgtal (S8, S81), rund um Bretten (S4) und Wörth (S5, S51). Dort fahren wir baustellenbedingt teilweise im Inselverkehr und benötigen deshalb mehr Fahrzeuge als normalerweise.“

Die AVG wird nun in der Zentralen Leitstelle zusätzliches Personal einsetzen, um Umläufe auch spontan bestmöglich anzupassen. Die Mitarbeiter werden zudem schnellstmöglich alle Fahrplanmedien bestücken, damit die Fahrgäste bestmöglich informiert werden können. Die AVG rät allen Kunden, rechtzeitig vor Fahrtantritt über die elektronische Fahrplanauskunft (siehe Links) zu überprüfen, ob die gewünschte Fahrt angeboten wird. Ein ausreichender zeitlicher Puffer sollte wenn möglich eingeplant werden, um bei Ausfall eine frühere oder spätere Fahrt nutzen zu können. „In den kommenden Tagen werden wir streikbedingt weniger Fahrzeuge einsetzen können, als normalerweise. Daher kann es in unseren Bahnen gerade zu den Stoßzeiten voller werden. Wir bedauern das gerade mit dem Blick auf die steigenden Corona-Zahlen sehr und bitten unsere Fahrgäste um Verständnis“, betont Kampermann. Die AVG wird alles dafür tun, die aufgelaufenen Wartungsarbeiten schnellstmöglich aufzuholen und baldmöglichst wieder zu einer vollen Fahrzeugverfügbarkeit zurückzukehren.

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