Den „Karlsruher mit Leib und Seele“ erreichen dazu als Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung auch Glückwünsche von OB Dr. Frank Mentrup.
Seiler habe die Stadt Karlsruhe über nahezu vier Jahrzehnte als Hafendirektor, Stadtkämmerer, Bürgermeister, Erster Bürgermeister und schließlich ab 14. April 1986 als Oberbürgermeister „gelebt und geliebt“, habe bis zu seinem Abschied 1998 mit „Herz und Verstand“ und „enormer Weitsicht“ bis heute prägende Weichenstellungen in vielfältigen Bereichen vorgenommen. Mentrup erinnert in seinem Brief etwa an die ersten Planungen für die U-Strab, die Städtepartnerschaften mit Halle, Krasnodar und Temeswar, die Eröffnung des Zentrums für Kunst und Medien, das Karlsruher Drogenkonzept, die World Games, die Einladung ehemaliger jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger oder die Gründung der TechnologieRegion. Auch die Kultur war Gerhard Seiler wichtig, ihr räumte er einen „exponierten Stellenwert“ ein.
Seilers Arbeitspensum sei gewaltig gewesen, er habe strategisches Denken mit „Durchsetzungskraft, Leidenschaft und Diplomatie an der richtigen Stelle“ verbunden, als Präsident des Deutschen Städtetags von 1995 bis 1997 „versiert die Interessen der kommunalen Selbstverwaltung“ gewahrt. Als „OBiR“ stand er dem Karlsruher Sport-Club „in schwieriger Stunde bei“ und lenkte den Verein „wieder in ruhige Fahrwasser“, schreibt Mentrup. Seilers „herausragende Verdienste für das Gemeinwohl“ seien mit der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes anerkannt worden, die Stadt ernannte ihn zum Ehrenbürger. Mentrup ist sich sicher: „Gäbe es eine höhere städtische Ehrung, Sie hätten sie erhalten“.