„Das ist ein Desaster“ – Pleiten, Pech und Pannen beim Campingplatz in Durlach

Einladend und fertig für die Camping-Saison? Der Campingplatz in Karlsruhe-Durlach ist davon leider weit entfernt. Fotos: cg

Einladend und fertig für die Camping-Saison? Der Campingplatz in Karlsruhe-Durlach ist davon leider weit entfernt. Fotos: cg

Es ist wie bei etlichen anderen Projekten in der Stadt schlicht ein Trauerspiel – in diesem Fall beim Campingplatz in Durlach.

Die ehemalige Anlage mit über 70 Parzellen für Dauercamper und etwa 100 Stellplätzen für Gäste (immer mehr kommen mit Wohnmobilen), sieht schlicht „verlottert“ aus: Reste der maroden Bauwerke, Abbruch und Ruinen stehen zwischen Unkraut, dabei sollte die deutlich in die Jahre gekommene Anlage, 2018 schon geschlossen (siehe Artikel zum Thema), längst wieder renoviert in Betrieb sein.

Campingplatz ist der „Berliner Flughafen“ von Durlach

Doch erstens kommt es anders, und zweitens gar nicht! Der Vertrag mit dem früheren Pächter wurde gekündigt, das monierte die SPD, dann hieß es aus dem Baudezernat, Wohnmobilstellplätze rechneten sich nicht, die Grünen wollten das Thema verschieben, ein neuer Pächter wurde zwar gefunden, doch das war nicht das Ende der Fahnenstange, denn der Neue war auch wieder weg. Vor einem Jahr übernahm die Stadt, wollte umbauen, dann wurden Eidechsen gefunden – dann stiegen die geplanten Kosten – auf das Doppelte bisher! Längst stehen über 1,1 Millionen Euro in der Bilanz – aber in Betrieb ist die Anlage noch immer nicht. Künftig, so zumindest der (bisherige) Plan, sollen Campingplatz und Turmbergbad in einer Art Kombination betrieben werden – mit dem Zeithorizont „ab 2020“. Seit Jahren ist es ein Thema für den Karlsruher Gemeinderat – nur bis heute eben ohne Ergebnis.

Eröffnung wieder verschoben

„Die Fehlplanungen jetzt auf acht Wochen Corona-Krise zu schieben, ist Steuerzahlern und Campern gegenüber respektlos“, monieren jetzt die Freien Demokraten. Der aktuelle Stand, dass der Wiederöffnungstermin des einzigen Campingplatzes der Stadt Karlsruhe nun noch weiter nach hinten rückt, sowie die Tatsache, dass die Bauarbeiten doppelt so teuer werden sollen als ursprünglich geplant, führt bei der FDP-Fraktion im Karlsruher Gemeinderat zu großem Unmut: „Das ist ein Desaster!“

Denn zudem sei völlig unklar, wer die Verantwortung trage und die Leitung des Bauvorhabens in Karlsruhe genau übernehme. „Welches Dezernat hat jetzt eigentlich den Hut auf“, fragt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Thomas H. Hock deutlich. Es sei zu befürchten, dass die Wiedereröffnung des Campingplatzes zum Spielball der einzelnen Bürgermeister werde: „Das sind keine klaren und transparenten Verhältnisse für ein solches Vorhaben!“ Denn immerhin fließen auch diese Gästezahlen in die Übernachtungsbilanz der Stadt Karlsruhe – rund 30.000 Übernachtungen pro Jahr – auch ein ordentliche Summe an Umsatz! Allerdings seit Jahren nicht mehr.

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