Kontaktsperre: Ja – aber keine Ausgangssperre

Gemeinsamer Sport ist verboten – wie hier auf dem Weiherhofgelände in Durlach. Foto: cg

Gemeinsamer Sport ist verboten – wie hier auf dem Weiherhofgelände in Durlach. Foto: cg

Nach der Videokonferenz der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin haben sich der baden-württembergische Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) und Angela Merkel (CDU) am Sonntagnachmittag (22. März 2020) über die neuen bundeseinheitlichen Maßnahmen, die der Bund im Kampf gegen das Coronavirus ergreifen wird, jeweils in Pressestatements geäußert.

Wie Kretschmann deutlich machte, folge die Einigung im wesentlichen der baden-württembergischen Linie. Die bereits getroffenen Beschlüsse in diesem Bundesland haben also weiterhin absolute Gültigkeit. Deren Ziel sei es von Beginn an gewesen, persönliche Kontakte zu reduzieren und die Ausbreitung der Pandemie einzuschränken.

Eine wichtige Neuerung hat die heutige Konferenz jedoch gebracht: Man darf sich nur noch zu zweit, statt wie zuvor zu dritt, in der Öffentlichkeit bewegen. Eine Ausnahme besteht weiterhin für Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen.

Außerdem muss der Mindestabstand zwischen Personen ab sofort jederzeit 1,5 Meter betragen. Dies gelte überall, sei es in der Straßenbahn, beim Spazierengehen oder im Supermarkt. Baden-Württemberg sei in seinen Maßnahmen (u.a. das Schließen sämtlicher Gastronomiebetriebe und Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege wie Friseure, Kosmetiker und Tattoostudios) bereits deshalb vor dem Treffen vorangegangen, weil dieses Bundesland gemeinsam mit Bayern, dem Saarland und Rheinland-Pfalz, aber auch mit den Grenzregionen, insbesondere dem Elsass, besonders von der Corona-Krise betroffen sei (siehe Artikel zum Thema).

Wohnung nur noch für absolut notwendinge Dinge verlassen

Der Ministerpräsident betonte, wie wichtig es sei, dass die Menschen ihre Kontakte weiterhin auf ein Minimum reduzieren. Die Wohnungen dürften nur noch für absolut notwendige Dinge verlassen werden. Sport und Bewegung, "wenn man es alleine, nicht in Gruppen, macht", sind erlaubt. Kretschmann lobte das disziplinierte Verhalten der allermeisten Bürgerinnen und Bürger und appellierte an jene, bei denen die Maßnahmen noch nicht angekommen seien, sich an die Verordnungen zu halten. Polizei und Ordnungsbehörden würden kontrollieren und wie bereits mehrfach angekündigt "streng sanktionieren".

Zwei Wochen soll diese Anordnung vorerst gelten, erst danach werde man sehen, ob die Maßnahmen greifen. Bis dahin würde die Zahl der Infektionen weiter steigen. "Wir machen Baden-Württemberg nicht komplett dicht!" sagte der Regierungschef und erwähnte in diesem Zusammenhang, dass auch 30 führende Wissenschaftler in einem Brief vom Wochenende den nun beschrittenen Weg der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten sowie der Kanzlerin – Kontaktsperre Ja, aber keine Ausgangssperre – bestätigten.

Die Einigung sei auch deshalb wichtig gewesen, "um weiter Vertrauen zu schaffen bei der Bevölkerung", betonte Kretschmann und fügte hinzu: "Wir halten in dieser schweren Zeit zusammen!" Er verstehe, dass es für Familien mit Kindern und Alleinstehende momentan eine große Belastungsprobe sei, die Wohnung nur noch für notwendige Besorgungen verlassen zu dürfen. Doch er erneuerte seinen Appell: "Wir müssen durchhalten, weil wir erst nach 14 Tagen sehen, ob die Maßnahmen greifen. Es hängt von unserem Verhalten ab. Von jedem Einzelnen. Halten Sie Abstand!“

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