Zudem sollte die Bevölkerung für den Schutz besonders gefährdeter Gruppen vor dem Coronavirus sensibilisiert werden (siehe Artikel zum Thema). Das Angebot richtete sich somit in erster Linie an Angehörige von Risikogruppen wie etwa Großeltern und Personen mit Vorerkrankungen.
Das Sozialministerium hatte Anfang Dezember die Hilfsorganisationen über die geplante Aktion informiert und um Unterstützung gebeten. Dem ist der ASB Region Karlsruhe, der ohnehin bereits eine Schnell-Einsatz-Gruppe zum Durchführen von Antigen-Schnelltests („SEG-Abstrich“) aufgestellt hat, gerne nachgekommen. Das Sozialministerium hatte betont, dass die Abstimmung mit der „kommunalen Familie“ durch das Sozialministerium erfolgt.
Landkreis hat schriftlich um Absage gebeten
Vergangene Nacht wurde der ASB vom Landkreis Karlsruhe schriftlich gebeten, die Aktion nicht durchzuführen, da „diese Aktion durch die positiven Testergebnisse das ohnehin überlastete Gesundheitsamt und die Abstrichstellen ausgerechnet an den Feiertagen zusätzlich belasten wird und dass die negativen Testergebnisse die Menschen in falsche Sicherheit wiegen werden, mit unvorhersehbaren Folgen gerade für diejenigen, die sie damit schützen wollen“.
Ungeachtet dessen, dass der ASB davon ausgeht, dass Menschen über die Feiertage ohnehin ihre Eltern oder Großeltern besuchen, und auch die Aussagekraft von Antigenschnelltests positiver beurteilt, sowie bei Personen mit positiven Testergebnissen einen zweiten Test zur Kontrolle und Bestätigung durchgeführt hätte, kommt es für die Verantwortlichen nicht in Frage, eine solche Aktion gegen den ausdrücklichen Wunsch der Gebietskörperschaften durchzuführen, der nach deren Aussage nahezu alle nordbadischen Landräte umfasst.
Der ASB hat großen Respekt vor der Leistung der Städte und Landkreise beim Bewältigen der Corona-Pandemie, der auch der ASB alle seine Anstrengung widmet. „Wir bedauern außerordentlich, dass es zu dieser Absage kommt, sowie die Verwirrung, die dadurch entstanden ist. Nach unserer Auffassung ist dies auf die fehlende Information und Einbindung der Städte und Landkreise durch das Sozialministerium zurückzuführen, die nicht oder zumindest nicht ausreichen erfolgt zu sein scheint. So hätten Fragen vorab geklärt werden können oder aber man hätte von einer solchen Aktion zum geplanten Zeitpunkt von Beginn an Abstand nehmen können. Die Antigen-Schnelltests, die wir für die geplante Aktion vom Sozialministerium erhielten, geben wir diesem selbstverständlich umgehend zurück“, so der ASB in seiner Mitteilung abschließend.