Totes Tier auf der Straße und was nun? – Experte gibt Tipps

Wie verhält man sich richtig, wenn man ein verunglücktes Tier auf der Straße entdeckt? Experte Markus Wagner gibt Tipps. Foto: cg

Wie verhält man sich richtig, wenn man ein verunglücktes Tier auf der Straße entdeckt? Experte Markus Wagner gibt Tipps. Foto: cg

Jeder kennt die Situation: Auf oder neben der Fahrbahn liegt ein angefahrenes Tier. Nicht nur für Tierfreunde ein unangenehmer Moment.

So ging es uns auch vor einigen Tagen auf der Durlacher Allee in Höhe Schloss Gottesaue. Eine Katze lag leblos zwischen Autospur und dem parallel verlaufenden Fahrradweg. Leider kam jede Hilfe zu spät, wir konnten das Tigerchen nur noch bergen. Traurige Beobachtung dabei: Zahlreiche weitere Auto- und Fahrradfahrer fuhren unmittelbar vorbei, niemand stoppte.

„Leider verschließen in so einer Situation häufig die Menschen ihre Augen“, bestätigt Markus Wagner von der „Tier-Taxi-Zentrale Wagner“. Manche rufen auch aus dem Auto die Polizei an. Mit seinem Unternehmen mit Sitz in Stutensee ist er spezialisiert auf den Transport verstorbener Tiere in der Region Karlsruhe. Rund um die Uhr ist er mit seinem Team erreichbar: „An manchen Tagen klingelt das Telefon durchgängig.“

Veterinäramt oder Polizei informieren

Wenn man ein angefahrenes Tier entdeckt, dann ist der erste Ansprechpartner das Veterinäramt – falls zu den normalen Bürozeiten erreichbar. Ansonsten hilft die Polizei oder Polizeibehörde in solchen Fällen weiter. Über Verträge mit der Stadt geregelt, wird dann das Tier-Taxi informiert. „Teils fahren die Polizisten aber auch selbst raus“, so Wagner. Was man auf jeden Fall nicht mit einem verstorbenen Fundtier machen sollte: Einfach mitnehmen oder gar im eigenen Garten vergraben. „Wir wurden schon häufig informiert und konnten kein Tier mehr auffinden.“ Eine ärgerliche Leerfahrt und die Folge, dass mögliche Besitzer nicht informiert werden können.

Nicht vergessen: Tier registrieren lassen

Dies geschieht heutzutage meist über das Auslesen eines implantierten Chips. Der Vorteil gegenüber der früher üblichen und oft schwer erkennbaren Tätowierung im Ohr: Die Daten können mit einem entsprechenden Gerät leicht ausgelesen werden. Aber, ganz wichtig: „Die Leute vergessen immer wieder, das Tier auch registrieren zu lassen – ein Chip allein hilft nicht weiter“, betont Wagner. Dienste wie „Tasso“ übernehmen dies mit ihrem Tierregister. Nur so lässt sich die ausgelesene Chip-Nummer einem Besitzer zuordnen. „In einem Fall konnten wir über die Seriennummer des Chips den Tierarzt ermitteln, der den Chip gesetzt hatte“, diese zeitaufwändige Recherche sei aber die Ausnahme.

Im Fall unserer verunglückten Katze in der Durlacher Allee war das Auslesen erfolgreich, die Besitzer konnten informiert werden. Gelingt dies jedoch nicht sofort, bleibt das Tier in der Tier-Taxi-Zentrale für zehn Tage auf Eis mit der Hoffnung, dass sich jemand meldet. „Wir erstellen dann einen Steckbrief mit Foto und veröffentlichen diesen auf unserer Facebook-Seite“, so Wagner (siehe Links). Dieses ehrenamtliche Engagement läuft parallel zur eigentlichen Arbeit. Die Rechnung des Einsatzes geht dann an den ermittelten Halter: „Dieser zahlt für die Bergung aber gerne“, versichert Wagner, denn die traurige Nachricht, welche durch den Registrierdienst überbracht wird, gebe Gewissheit.

Eigenschutz grundsätzlich beachten

Grundsätzlich sollte man bei der Bergung immer auch den Eigenschutz beachten. Gerade bei Wildtieren sind Experten gefragt. Für Karlsruhe ist Stefan Lenhard als Wildtierbeauftragter der richtige Ansprechpartner, der in solch einem Fall informiert wird. „Zum Glück hatte ich bisher noch keine Bissverletzung“, so Wagner. Ein Tier sollte nur selbstständig geborgen werden, wenn es die Verkehrssituation auch zulässt. Sollte es noch leben, dann gilt auch hier – soweit möglich – erste Hilfe zu leisten. In diesem Fall kann die bundesweite Tierrettungsleitstelle „UNA Tierrettung“ weiterhelfen, falls das Tier nicht selbst zum Tierarzt gebracht werden kann.

Weitere Informationen

Neben der Bergung von toten Tieren bietet Tier-Taxi-Zentrale Wagner auch einen Fahrdienst für lebende Tiere an. Unter anderem ist das Unternehmen auf Pferde-Transporte im gesamten Bundesgebiet spezialisiert. Die Sicherung von Fundtieren gehört ebenfalls zum Aufgabengebiet.

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