„Bäume prägen Räume“

„Bäume prägen Räume“ Foto: pia

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In der Tradition der grünen Wettbewerbe ruft das Gartenbauamt zum zweiten Mal zur Teilnahme unter dem neuen Titel „Gartenträume“ auf. 2020 lautet das Wettbewerbsmotto: „Bäume prägen Räume“.

Bürgermeisterin Bettina Lisbach eröffnete den diesjährigen Wettbewerb mit einem Besuch bei der Teilnehmerin Inge Banerjee, die mit ihrem „Hausbaum“, einer elf Jahre alten Seidenakazie (Albizia julibrissin) teilnimmt.

Bäume verbessern Leben der Menschen

Spätestens seit den vergangenen zwei Hitze-Sommern ist das Thema Bäume in aller Munde. Neben den aktuellen Klimaveränderungen stellen auch bauliche Entwicklungen und steigender Nutzungsdruck die grüne Infrastruktur vieler Städte vor immer größere Herausforderungen.

Innerstädtische Hitzeeffekte mit hoher Lufttrockenheit und Wassermangel, die Zunahme versiegelter Flächen sowie durch steigende Temperaturen begünstigte neue Schädlingspopulationen wirken sich negativ auf den Gesundheitszustand wie die Lebensdauer unserer Bäume aus.

Dabei übernehmen Bäume wichtige Funktionen in der Stadt. Sie produzieren Sauerstoff und verbessern die Luftqualität, indem sie Feinstaub binden. Ebenso wird das Mikroklima, insbesondere während der Sommermonate, durch ihre Verdunstungsleistung sowie die Beschattung von Hausfassaden und Straßen verbessert. Natürlich bieten Bäume darüber hinaus wichtigen Lebensraum und Nahrung für viele Tierarten und verschönern zugleich das Stadtbild. Ihr positiver Einfluss auf das menschliche Leben und Wohlbefinden in der Stadt ist unschätzbar.

Markante Bäume verschwinden oft aus privatem Grün

Allerdings führen zunehmend kleinere Grundstücke und der Wunsch nach pflegeleichten und sonnigen Gärten seit einigen Jahren dazu, dass allmählich viele markante und raumbildende Bäume aus dem privaten Grün verschwinden. Die im besten Falle ersatzweise neu gepflanzten Gehölze sind meist kleinkronige Arten, die außerdem Jahrzehnte bis zum Erreichen ihrer vollen Größe benötigen. Die ökologische Wirksamkeit eines Altbaumes übersteigt die einer Jungpflanze um ein Vielfaches. Aus diesem Grund ist der Schutz und Erhalt großer, raumbildender Bäume essentiell für eine Stadt wie Karlsruhe.

Private Baumbesitzer würdigen

Ein Baum, insbesondere im höheren Alter, bedarf regelmäßiger Pflegemaßnahmen und muss in extremen Hitzemonaten wie 2018 und 2019 mit Wassergaben von vielen hunderten Litern unterstützt werden. Auch die Entfernung überschüssigen Laubes im Herbst ist bei sommergrünen Baumarten nicht zu unterschätzen. Dieser teils erhöhte Aufwand ist keine Selbstverständlichkeit mehr in der heutigen Zeit. Deshalb sollen in diesem Jahr Bürgerinnen und Bürger in Karlsruhe, die diese Aufgaben in ihrem Garten übernehmen und mit ihrem Baum zum Karlsruher Grün beitragen, im Rahmen des Wettbewerbes gewürdigt und ausgezeichnet werden.

Für die Teilnahme am Wettbewerb eignen sich Bäume auf privaten Flächen vor und hinter Gebäuden, sowie in Höfen und auf Dächern, sofern es sich um Anlagen auf Grundstücken handelt, die nicht in städtischer Pflege sind. Es kann sich um markante, raumprägende Solitärbäume, aber auch um so genannte Clumps, das heißt Baumgruppen, handeln.

Wie kam die Seidenakazie in den Karlsruher Garten?

Die Idee, eine Seidenakazie bei sich im Garten zu pflanzen, kam Inge Banerjee durch einen anderen Baum dieser Art, der viele Jahre in ihrer Wohnstraße stand. Dieser fiel ihr immer besonders zur Blütezeit im Juli und August auf, wenn sie mit ihrem Rad unterwegs war. Der Anblick der rasierpinselartigen rosa Blüten bereitete ihr so viel Freude, dass sie gerne einen kleinen Umweg in Kauf nahm, um diesen zu bestaunen. Später sah sie den Baum auch auf Reisen, insbesondere bei Besuchen ihrer Enkelin, in deren zeitweiligen Studienort Grenoble.

Die Seidenakazie dient in ihrem Garten als Ersatz für einen ehemaligen Walnussbaum und passt sich dort mit den rosa Blüten gut in das Farbkonzept der übrigen Gartengestaltung ein, welches von Lila- und Rosatönen bestimmt wird. Heute erinnert sie ihre Seidenakazie, deren natürliches Verbreitungsgebiet in Asien liegt und vom Iran bis nach Ostchina reicht, an ihren im vergangenen Jahr verstorbenen Ehemann. Er war gebürtiger Inder und auf einer Reise in die indische Region Darjeeling sah Inge Banerjee ebenfalls prächtige Exemplare von Albizia julibrissin.

Weitere Informationen

Wie zum Wettbewerb anmelden?

Wer ebenfalls einen solchen raumprägenden Baum für den Wettbewerb anmelden möchte, kann dies über das Formular im Flyer, welcher bereits an vielen öffentlichen Einrichtungen ausliegt, tun. Eine Liste der Verteilerstellen kann der Website des Wettbewerbes entnommen werden (siehe Links). Daneben ist die Anmeldung auch per E-Mail an gartentraeume(at)gba.karlsruhe.de möglich. Wichtig ist, dass die Anmelderin oder der Anmelder ein Foto des Baumes beziehungsweise der Baumgruppe mitschickt. Anmeldeschluss ist der 31. Mai 2020.

Bewertungen der Jury ab Juni / Preisverleihung im Herbst

Eine Vorbesichtigung und Endbewertung der eingereichten Beiträge findet dieses Jahr voraussichtlich im Juni und Juli statt. Eine Jury bewertet die Gesamtsituation unter Berücksichtigung der vorhandenen räumlichen Vorgaben, Wahrung und Betonung besonderer Situationen, Einfluss auf das Wohnumfeld, Nachhaltigkeit und ökologischer Aspekte.

Im Rahmen einer Preisverleihung werden dann im Herbst 2020 die Preisträger bekanntgegeben.

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