Nun haben sich die offiziellen Fanclubs des KSC (derzeit 42) überlegt eine kreative Spendenaktion mit dem Fehlen der Statue zu verknüpfen. „Wir lassen den Nackten Mann buchstäblich wieder erwachen und machen daraus eine lebendige Statue für den guten Zweck“, so die Fanclubs.
Spendenaktion für „Fußball macht satt“
Die Spendenaktion sammelt Geld zugunsten des Unterstützungsangebots „Fußball macht satt“, das ebenfalls im Umfeld des KSC im Zusammenhang mit der Corona-Krise entstanden ist. Konkret heißt das, dass der gewählte Sprecher der Fanclubs, Thomas „Tommy“ Grimm vor dem ersten KSC-Spiel mit Zuschauerbeteiligung auf einem Sockel posiert und Werbung machen wird für den Besuch im Wildparkstadion. Motivation, dass sich der 54-Jährige überhaupt auf diesen Spaß einließ, war aber, dass zunächst 1.894 Euro auf das eigens dafür angelegte Spendenkonto eingehen – gesammelt von den KSC-Fanclubs.
„Die Fanclubs kamen auf mich zu, sie wollen sich ebenfalls aktiv einbringen, um die bereits laufenden sozialen Aktivitäten der Blau-Weißen zu unterstützen“, so Grimm über die Idee zu der Spendenaktion. Da die Fanclubs allerdings zumeist im Umland der Fächerstadt zu finden sind, galt es, ein Sammelkonzept zu entwerfen, das standortunabhängig umsetzbar ist. „Also entschieden wir uns dafür, dass jeder Club für sich sammelt und wir eine zentrale Aktion am Wildpark direkt durchführen wollen“, so Grimm weiter, der bereits seit seinem sechsten Lebensjahr zu den Spielen des KSC kommt.
„Für den guten Zweck bin ich für jeden Spaß zu haben“
Wenn also das „Startgeld“ zusammen gekommen ist, heißt das für Thomas Grimm: rauf auf den Sockel, die blau-weiße Fahne geschwenkt und den „(halb-)Nackten Mann“ zum Leben erwecken. „Für den guten Zweck bin ich für jeden Spaß zu haben und da ich ja schon seit zehn Jahren bei den Fahnenschwenkern bin, die vor dem Spiel auf dem Rasen die Mannschaften und die Besucher einstimmen, war es naheliegend, diese Tätigkeit mit der Spendenaktion zu verbinden“. Am Spieltag selbst wird weiter gesammelt, denn: je mehr Geld zusammen kommt, um so länger wird Grimm auf dem Sockel stehen.
Der Erlös geht dann zum Großteil in das von der aktiven Fanszene rund um „Ultra1894“ begonnene Unterstützungsangebot für Wohnungslose und bedürftige Menschen in Karlsruhe „Fußball macht satt“, das nun schon seit Beginn der Ausgangsauflagen aktive Hilfe in Karlsruhe leistet. Mit im Boot bei dem Hilfsangebot sind auch die „Supporters Karlsruhe 1986 e.V.“, das Fanprojekt Karlsruhe und die erst kürzlich ins Leben gerufene Sozialaktion „KSC TUT GUT.“
Derzeit viele soziale Einrichtungen geschlossen
Dabei wird die Essensverteilung an Einrichtungen organisiert, die zubereitete Speisen an bedürftige Menschen aus Karlsruhe weitergeben. Dabei ist vor allem für Wohnungssuchende die derzeitige Coronapandemie keine einfache Situation, da viele soziale Einrichtungen derzeit geschlossen sind oder ihr normales Angebot nicht wie gewohnt anbieten können. Um eine alternative Essensausgabe anzubieten, kooperieren die Beteiligten mit dem Restaurant Nagels Kranz in Neureut und dessen Koch Kevin Wilde, der die Speisen an mehreren Tagen in der Woche zubereitet. Derzeit werden pro Woche rund 300 Essensportionen kostenlos an die Einrichtungen geliefert. Die Zutaten hierfür kommen allesamt auf Spendenbasis.
Die offiziellen KSC-Fanclubs wollten nun auch ihren Beitrag leisten, den sie neben der Spendenaktion auch in Form der aktiven Nachbarschaftshilfe im Umland beisteuern. „Bei aller Krise und Verunsicherung sollten wir doch den Humor nicht ganz hinter der Schutzmake verbergen“, erklärt Grimm abschließend. „Mit dem Nackten Mann haben wir eine Identifikationsfigur des KSC aufleben lassen. Aber auch das kann man mit einem Augenzwinkern den Menschen schmackhaft machen.“