Vor eine ähnliche Situation gestellt, hatten die Kollegen und Kolleginnen von der KulturQuelle Sternenfels e.V. eine gute Idee: Sie haben Ernst Pilicks Auftritt einfach ins Internet verlegt.
Ernst Pilick aus Knittlingen ist ein in der Region und darüber hinaus bekannter Schauspieler und Rezitator. Er spricht die Werke seiner ausgewählten Dichter und versteht es dabei auf ganz besondere Weise, seine „Zuhörer“ zu „Zuschauern“ werden zu lassen.
Virusbedingt sind nun alle seine Engagements der letzten und nächsten Wochen hier in der Umgebung und in ganz Deutschland abgesagt worden. Es fehlt das Ausgehen, das gemeinsame Erleben, der kulturelle Input. Die KulturQuelle Sternenfels e.V. möchte nun zusammen mit Ernst Pilick diesem „kulturellen Notstand“ mit einem an die Situation angepassten positiven und heiteren Angebot entgegenwirken: Per Livestream am 17. April 2020, um 20 Uhr (siehe Links).
Inhaltlich gestaltet wie ein Vortragsabend vor Publikum. Aber eben ganz ohne Publikum vor Ort, nur der Künstler und zwei Techniker sind in gebotenem Mindestabstand zu Gange. Alle interessierten Besucher sitzen zu Hause vor ihren Bildschirmen, Tablets oder Smartphones und genießen gemeinsam und zeitgleich diese Darbietung.
Leben und Wirken des Joachim Ringelnatz
Aus seinem humoristischen Repertoire hat Ernst Pilick dafür das Leben und Wirken des Joachim Ringelnatz ausgesucht. Ringelnatz war Maler, Kabarettist, Seefahrer, Tabakladenbesitzer, Urwaldflüchtling, Obdachloser, Zeitungsverkäufer … und vieles mehr. Alle Facetten seines Lebenswegs spiegeln sich in seinen Schriften wider. Mal melancholisch, skurril oder derb, mal süß, bizarr oder traumhaft, lyrisch, exzentrisch – aber immer mit überraschender und verblüffender Pointe.
Ernst Pilicks lockere, stimmlich und mimisch lebendige Vortragsart ist stets Gewähr für einen gelungenen literarischen Abend. Er und die KulturQuelle Sternenfels sind sich bewusst, dass dieses Livestream-Angebot kein Ersatz ist für einen richtigen Theaterabend mit seinem ganz speziellen Zauber. Ihr Anliegen ist es, die momentane Ausnahmezeit etwas erträglicher zu machen und die Vorfreude auf die hoffentlich schon bald wieder möglichen „echten“ Veranstaltungen mit Ernst Pilick – und allen anderen Künstlern – wachsen zu lassen.