Gemeinsam gegen das Virus: Berufliche Schulen in Karlsruhe fertigen Schutzvisiere

Übergabe von Schutzvisieren an die Einsatzzentrale. Foto: pm

Übergabe von Schutzvisieren an die Einsatzzentrale. Fotos: pm

Wichtige Schutzausrüstung, die an Beruflichen Schulen in Karlsruhe produziert wird. Foto: pm

Wichtige Schutzausrüstung, die an Beruflichen Schulen in Karlsruhe produziert wird.

Die Beruflichen Schulen in Karlsruhe organisieren in einer gemeinsamen Initiative die Herstellung von Gesichtsschutzmasken für Kliniken, Pflege- und Laboreinrichtungen.

Diese Schutzvisiere, sogenannte Face Shields, werden mit 3D-Druckern an den Schulen hergestellt. Bereits am Freitag (3. April 2020) konnten die ersten Masken an Dr. Christoph Nießner, den Leitenden Notarzt des Rettungsdienstes Karlsruhe, übergeben werden, der die weitere Verteilung organisiert. In dieser Woche können voraussichtlich weitere ca. 100 Masken gefertigt werden.

Alle Beruflichen Schulen in Karlsruhe machen bei dieser Initiative mit, die von der Louis-Lepoix-Schule in Baden-Baden entwickelt wurde. Das Verfahren ist dabei so einfach wie genial. Mithilfe einer digitalen Vorlage wird am Computer die komplette Halterung für die Maske modelliert. Diese wird dann in den Drucker eingespeist und im additiven Verfahren gedruckt. Das Material hierfür ist PLA, ein gängiger Kunststoff. Anschließend müssen die passenden Folien zurechtgeschnitten und in den Halterungsring eingesetzt werden. So entsteht in kürzester Zeit eine voll einsatzfähige Schutzmaske, welche dem Klinikpersonal in der Intensivpflege und Notaufnahme als professionelle Alternative zur Verfügung gestellt werden kann.

Inzwischen wurden Kontakte mit weiteren Institutionen hergestellt, die sich ebenfalls an der Aktion beteiligen. Sofort im Boot waren die Kreishandwerkerschaft sowie die Bildungsakademie der Handwerkskammer. „Sicher wird sich diese Aktion noch weiter verbreiten und die Versorgung mit dringend benötigter Schutzausrüstung verbessern. Gerne können Betriebe sich beteiligen“, so Hannes Ludwig, Oberstudiendirektor an der Heinrich-Hübsch-Schule.

Kommunen und Wirtschaft bündeln ihre Kräfte

Auch die Wirtschaftsregion Mittelbaden und der badische Teil der TechnologieRegion Karlsruhe wollen ihre Kräfte und ihr Know-how bündeln, um den Landkreisen und Kommunen in der Region durch die Produktion von Schutzausrüstung (z.B. Mund-Nasen-Schutz, FFP 2 Masken, Schutzkittel) bei der Bewältigung der Corona-Krise tatkräftig zu helfen. Die Landräte Toni Huber und Dr. Christoph Schnaudigel, sowie Oberbürgermeisterin Margret Mergen und Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup haben gemeinsam mit dem IHK-Präsidenten Wolfgang Grenke an die Unternehmen der Region appelliert, die dringend notwendigen Schutzmaterialien herzustellen.

„Alles, was es dazu braucht, kann die Wirtschaft unserer Region leisten“, erklärt Landrat Toni Huber. Das produzierende Gewerbe mit international tätigen Konzernen und mittelständischen Unternehmen verfüge über hochqualifizierte Fachkräfte und arbeite eng zusammen mit erstklassigen Forschungseinrichtungen wie dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Landrat Dr. Schnaudigel sieht in einer konzertierten Aktion ein gutes Signal, dass sich die TechnologieRegion aus eigener Kraft gegen die Krise stemmt.  Das sei auch ein Motivationsschub für alle, die sich in diesen Tagen in unterschiedlichster Form persönlich einbringen.

Weitere Informationen

Ansprechpartner zur Mitarbeit in Karlsruhe ist die Heinrich-Hübsch-Schule. Wegen der Schulschließung gelingt dies am besten per E-Mail: schutzmasken(at)huebsch.karlsruhe.de

Die Anleitung zum Bau der sehr gut geeigneten Schutzmasken findet man auf der Website der Louis-Lepoix-Schule (siehe Links).

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