Rund vier Jahrzehnte lang war die Autoverladestelle am Durlacher Bahnhof für viele Reisende aus der Region eine bequeme Lösung, um per Zug ans Reiseziel zu gelangen und dort angekommen, mit dem eigenen Gefährt mobil zu sein. Doch die Nachfrage ließ stetig nach. Die Folge: das Terminal in der Hauptbahnstraße wurde stillgelegt. Essari erkannte mit weiteren Investoren das Potenzial des Standorts und kaufte das Grundstück vor etwa zehn Jahren von der Deutschen Bahn. Nach diversen Ideen kam der Durlacher Architekt mit Dr. Ulrich Kienzle ins Gespräch, der bereits mit seiner Arztpraxis an der Endhaltestelle in Durlach beheimatet war. Dort räumlich beschränkt, wollte sich Kienzle neu orientieren. Die Idee einer „Mini-Klinik“ für Durlach war geboren. Planung und Umsetzung dauerten allerdings weitere drei Jahre.
Ärztehaus „MediKA“
Heute beheimatet der entstandene Neubau „MediKA“ ein Facharztzentrum für Chirurgie und Orthopädie. „PhysiomediKA“ im Dachgeschoss ergänzt als Praxis für Physiotherapie passend das Angebot. „Wir sind sehr froh, hier in Durlach zu sein. Wir sind wunderbar aufgenommen worden“, bestätigte Physiotherapeut Mark Linder beim Besuch der DurlacherLeben-Mitglieder die gute Wahl des Standorts. Zusammen mit Ariane Wenner leitet er die Praxis, die von der klassischen Massage über Triggerpunkttherapie bis hin zum Zirkeltraining ein umfangreiches Programm an Behandlungsmethoden anbietet. Eine urologische Gemeinschaftspraxis im ersten Obergeschoss gehört ebenfalls zum Ärztehaus.
Neu in Durlach: „Coffee Boxx“
Nach spannenden Einblicken in die Praxisräume wurde das Forum ein Gebäude weiter verlagert. Im früheren „Abseits“ ist hier mit der „Coffee Boxx“ ein neuer Gastrobetrieb eingezogen. Einige dürften das Konzept aus der Moltkestraße bereits kennen. Mit dem Durlacher Ableger möchte Geschäftsführer Marco Monti, der selbst seit über 30 Jahren in der Gastronomie zu Hause ist, auch in der Markgrafenstadt auf „eine leichte Küche mit wenig Fleisch“ setzen. Keine Bierkneipe – also kein Bier vom Fass – dafür gute Weine erwartet die Besucher ab Freitag, wenn die neu gestaltete „Coffee Boxx“ öffnet. Vorab durften die Mitglieder der Wirtschaftsvereinigung sich selbst von der Qualität der Speisen und Getränke überzeugen.
Business-Hotel auf „Netto“-Parkplatz
In diesem Rahmen stellte Essari sein neues Projekt vor, das „West-End-Durlach“ ein neues Gesicht geben soll. Zusammen mit dem benachbarten Supermarkt „Netto“ befindet sich die „Coffee Boxx“ ebenfalls auf einem Gründstück des Architekten. Und mit diesem hat er Großes vor. Unmittelbar parallel an den Lebensmittelmarkt angeschlossen, plant er ein neues Business-Hotel mit 80 Betten, das bis an die Terrasse des Cafés heranreichen soll. Eine ausreichende Anzahl an Parkplätzen soll für die „Netto“-Kunden weiterhin zur Verfügung stehen. Der Bauantrag sei bereits eingereicht, danach könne direkt gestartet werden. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von nur sechs Monaten, da mit Zellenstrukturen gearbeitet werden soll. „Es wird sich um ein Design-Hotel handeln“, betont Essari, dem schöne Details wichtig sind. Allerdings werde es keine Konkurrenz zum „Hotel der Blaue Reiter“ darstellen, da es sich nicht in diesem hochklassigen Segment bewegen wird. Essari ist sich sicher, dass sich das „West-End-Durlach“ sich gegenseitig befruchten wird. Auch die langfristig geplante Umgestaltung des Durlacher Busbahnhofes zählt er dazu. Hierfür muss allerdings erst das Sanierungsgebiet „Durlach Stadteingang“ festgelegt werden, was frühestens im zweiten Quartal 2021 der Fall sein wird.